Im Frühjahr 2012 hat die Emschergenossenschaft die Tradition des Weinanbaus im Ruhrgebiet wiederaufleben lassen – mit einem Weinberg an der renaturierten Emscher am Phoenix See. Heute, zehn Jahre später, hat sich der Weinanbau an der Emscher etabliert.
Schon im 15. Jahrhundert hat es nachweislich Weinanbau in der Dortmunder Umgebung gegeben und seit genau zehn Jahren lässt die Emschergenossenschaft unter Beteiligung der Bürger:innen diese Tradition wiederaufleben. Nach dem Erfolg des ersten Weinberges am Phoenix See folgte im Jahr 2018 der Weinberg am renaturierten Rüpingsbach in Barop. 420 Reben der roten Rebsorte Cabaret Noir wurden hier gepflanzt und werden seitdem gemeinsam mit den Bürger:innen vor Ort gepflegt und geerntet – denn: Dieser Weinberg ist ein „Mitmach“-Weinberg. Alle, die mögen, können einmal im Monat unter Anleitung der Winzerin Tina Krachten mitmachen und etwas über Weinanbau lernen. Seine Trinkreife hat dieser rote Cabaret Noir aus Barop noch nicht erreicht.
Harte Bedingungen, gutes Ergebnis
Anders sieht es dagegen bei dem Weißwein vom Phoenix See aus, der erstmals im Jahr 2015 verkostet werden konnte. Passenderweise trägt die Traube, von der dieser erste Emscher-Wein gewonnen wird, den Namen Phoenix. Es handelt sich um eine pilzwiderstandsfähige Züchtung, eine wichtige Eigenschaft für den ökologischen Weinanbau, der auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nahezu verzichtet.
Bei der diesjährigen Weinverkostung, die am Mitmach-Weinberg in Barop stattfand, konnten sich die Gäste ein eigenes Geschmacksbild verschaffen. „Dieser Jahrgang hat eine würzige Note mit exotischen Früchten“, freut sich Winzerin Tina Krachten über das Geschmacksergebnis der Phoenix-Ernte.
2021 sei kein einfacher Jahrgang für alle Winzer:innen in Deutschland gewesen, berichtet Krachten: „Wer aber wie wir ökologisch arbeitet, war von den ungünstigen Wetterbedingungen besonders betroffen.“ Mit viel Feuchtigkeit und wenig Sonne bot das vergangene Jahr keine idealen Voraussetzungen für die Weinreben. Die Qualität des Dortmunder Weins hat jedoch nicht gelitten. Dies, so Krachten, sei auch den vielen freiwilligen Helfer:innen und Beschäftigten der Emschergenossenschaft zu verdanken, die durch sorgfältige Lese die guten Trauben von den schlechten getrennt hätten.