An der Südamerika-Wiese im Dortmunder Zoo tummelte es sich am Zaun, wo sich die Capybaras mit den Tapiren und den Ameisenbären ein Gelände teilen. Grund dafür ist das Wasserschwein-Jungtier Juna, das sich heute nach Anlaufschwierigkeiten dann doch, dicht an Papas Fersen, aus dem Stall traute und vorstellte.
Juna hatte am 7. Oktober keinen leichten Start ins Leben
Bei der Mutter des Jungtiers, Judy, war es Anfang Oktober zu Geburtskomplikationen gekommen, erzählt uns Kevin Roolfs, Zoolotse im Zoo Dortmund. Die Nagetier-Mutter brachte ein Jungtier tot zur Welt, eins lebend, zwei steckten im Geburtskanal fest und ein fünftes musste mit Kaiserschnitt geholt werden. Die vier Geschwister konnten von der Zoo-Tierärztin Dr. Christine Osmann nur tot geborgen werden. Capybara Judy zeigte sich auch am nächsten Tag noch stark geschwächt von den Geschehnissen, wollte weder essen und trinken noch sich bewegen, weswegen sich das Zoo-Team noch am selben Tag dazu entschloss, das Tier einzuschläfern.
Juna macht sich gut an der Seite von Papa Bödi und den Tierpfleger:innen
Tapfer schlägt sich Juna nun die ersten Wochen mit Hilfe von Vater Herr von Bödefeld, auch Bödi genannt, welcher sich sehr aufgeschlossen gegenüber seinem Nachwuchs zeigt und ihm Tag und Nacht zur Seite steht. Dies sei sehr wichtig, verrät uns das Zoo-Team, damit das Jungtier sich an ihm orientiert und nicht ausschließlich auf Menschen geprägt ist. Trotz der Tatsache, dass die jungen Wasserschweine für gewöhnlich schnell, im wahrsten Sinne des Ausdrucks, ,,auf eigenen Beinen stehen” und von Beginn an auch feste Nahrung zu sich nehmen, werden sie etwa vier Monate lang von ihrer Mutter gesäugt. Diesen Part übernimmt nun das Tierpflege-Team und füttert das mutterlose Capybara fünf Mal am Tag mit Ersatz-Hundemilch zu. Der Gesamteindruck des Jungtiers ist laut Dortmunder Zootierärztinnen gut und die Entwicklung entsprechend des Alters.
Aufwärmen können sich Juna und Co. in den neuen Stallungen
Neuigkeiten gibt es außerdem, was das Gelände an der Südamerika-Wiese angeht. Der erste Teil der angehenden Bauarbeiten konnte in diesem Jahr beendet werden. Es wurden neue Stallungen mit Badebecken im Inneren errichtet. Dort können die Tiere auch von den Besucher:innen gut beobachtet werden. Schön warm sei es dort auch, wie es für Südamerikaner eben sein sollte, erklärt uns Roolfs.