Karl Olsberg
Virtua: KI – Kontrolle ist Illusion
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Preis: 14,00 €, entleihbar in der Stadtteilbibliothek Hombruch
„Weil er als Psychologe gescheitert ist, bewirbt Daniel sich bei dem Konzern Mental Systems, der führend in der Entwicklung künstlicher Intelligenz ist. Wider Erwarten bekommt er den Job – und ist gleich fasziniert von der virtuellen Welt, in die er eintaucht. Besonders beeindruckt ist er von Virtua, der neuesten Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Doch dann lernt er den Entwickler Chen kennen, der seine Vorgesetzten warnt, die KI sei unkontrollierbar. Als Chen nach einem Hackerangriff auf Virtua spurlos verschwindet, wird Daniel klar, dass die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel steht.“
Künstliche Intelligenz ist aktueller und brisanter denn je und begeisterte, faszinierte und bedrückte die Menschheit schon immer. Schriftsteller und Künstler malten uns lebhafte Szenarien in die eigene Fantasie und inspirierten auch die Wissenschaft selbst. Dem steht „Virtua“ in nichts nach, da es ein Roman ist, der sich kritisch mit der aktuellen Entwicklung in diesem Bereich auseinandersetzt, die Leserschaft dabei aber nie überfordert. Man merkt, dass KI den Autoren sehr beschäftigt – auch an der Wahl der Rahmenhandlung und wie sich die Figuren damit auseinandersetzen. Das Buch bleibt dabei aber stets unterhaltsam und spiegelt vielleicht sogar die Ängste und Sorgen der ein oder anderen Person wider. Zwangsläufig wird man Teil der Argumente und Gespräche und somit wird auch die Geschichte nachvollziehbar, auch wenn einiges noch utopisch oder gar unmöglich erscheint. Vieles andere hingegen ist auch heute schon, im Rahmen der technischen Möglichkeiten, machbar und das gekonnte Verwischen dieser beiden Grenzen stimmt hier durchaus nachdenklich. Das ist die große Stärke dieses Romans.
In „Virtua“ wird man, entgegen der verlagseigenen Beschreibung, eher weniger einen Thriller finden, zumindest war dies unsere Wahrnehmung. Allerdings lässt die Handlung einen die eigene Erwartungshaltung schnell wieder beiseitelegen, was im Zeitalter der Kurzweilig- und Flüchtigkeit wirklich nicht einfach ist.
Das Bibliotheksteam Hombruch