„Die Himmelsboten, bei denen die junge Lieferantin Nanahoshi arbeitet, überbringen ganz besondere Sendungen: versandt von Menschen, die wissen, dass sie zum Zeitpunkt des Empfangs verstorben sein werden – adressiert an andere, die ihnen am Herzen liegen und die eine wichtige Botschaft unbedingt noch erreichen soll. Wem auch immer Nanahoshi eins ihrer Päckchen übergibt, dem öffnet sie damit auf wunderbare Weise unverhoffte Wege ins Glück.“
Vier Geschichten beinhaltet das Buch von Sanaka Hiiragi. Vier unterschiedliche Protagonisten, in unterschiedlichen Situationen: Eine Seniorin, die in ihrem Messi-Haushalt versinkt, eine Schülerin, die dem dörflichen Leben entfliehen möchte, ein unglücklich verheirateter Mann sowie Studenten einer ehemaligen AG.
Sie alle verbindet, dass sie sich in ihrem gegenwärtigen Leben unglücklich, ja sogar hoffnungslos fühlen. Und dass sie von der Glückslieferantin Nanahoshi Post bekommen – ein Päckchen von einer geliebten, jedoch bereits verstorbenen Person.
Durch dieses seelische Testament der Verstorbenen nimmt das Leben der verschiedenen Hauptfiguren eine unerwartete, positive Wendung, die sie neue Hoffnung schöpfen lässt.
In dem darauffolgenden Epilog wird dann auch noch auf Nanahoshi und ihr eigenes Leben eingegangen, die in der Kommunikation zwischen einer Mutter und deren Tochter sich selbst wiedererkennt.
Die Autorin Sanaka Hiiragi bedient sich eines ruhigen, unaufgeregten Schreibstils. „Die Glückslieferanten“ liest sich wunderbar poetisch und warmherzig und besitzt neben all der Melancholie einen fröhlichen, verbindenden und hoffnungsvollen Charakter. Wer dieses Buch liest und auf sich wirken lässt, dem wird die Endlichkeit und die Wichtigkeit des unausgesprochenen Wortes bewusst.
Unweigerlich stellt man sich die Frage: Für wen würde man selbst eine letzte Nachricht hinterlassen wollen und von wem würde man gerne so ein Zeichen erhalten?
Gefühlvoll und wunderschön – definitiv eine Leseempfehlung aus der Bibliothek Hombruch
Das Team der Stadtteilbibliothek Hombruch