Wer am gestrigen Sonntag rund um das Mahnmal in der Bittermark unterwegs war, bekam ein für diesen Ort ungewöhnliches Angebot unterbreitet. So stand plötzlich ein neunjähriger Junge vor den Spaziergehenden und pries einen kleinen Getränkestand an: Wer einen Tee oder eine Limonade zu sich nehmen wolle, sei herzlich eingeladen.
“Wir spenden für den Kinderschutzbund und machen gleichzeitig ein bisschen was für die Leute zum Trinken”, erklärt Felix, “Wir treffen uns immer sonntags mit unserer Oma und dann überlegen wir, was wir machen können”. “Wir”, das sind Felix, sein Cousin Henk und drei weitere Enkelkinder ihrer Großmutter – und diesmal ist es diese Spendenaktion geworden.
Der Weg hoch zum Mahnmal wurde den Kindern zwischendurch schon etwas langweilig, gibt Felix zu. Bald aber waren sie angekommen und die Ankündigung der Oma, dass sie hier auf viele potenziell Spendenwillige treffen würden, bewahrheitete sich. “Und das Geld an den Kinderschutzbund, hat Oma gesagt.”
Wichtig ist den Cousins vor allem, “dass die Kinder davon was Gutes haben”, so Felix. “Uns geht es prima”, ergänzt Henk: “Wir haben ein eigenes Haus, wir haben eine Familie, wir sehen jeden Sonntag unsere Oma, wir fahren in den Urlaub und das haben die Leute vielleicht nicht. Und wir wollen denen ermöglichen, dass sie auch bald so glücklich sind wie wir.” Diejenigen jedenfalls, die mit einem Getränk an diesem Mittag in die Frühlingssonne blinzelten, dürften ein Tröpfchen Glücklichsein serviert bekommen haben.