Anfang Oktober fand die mehrjährige Entstehungsgeschichte der Mehrzweckhalle auf dem Schultenhof ihren Abschluss: Das Gebäude konnte seinen vielfältigen Zwecken übergeben werden. Zur Eröffnungsfeier erschienen die Menschen, die an diesem Projekt in unterschiedlichster Funktion beteiligt waren.
Wohn- und Arbeitsplatz für Menschen mit und ohne Behinderung
Der Schultenhof ist ein zertifizierter Bioland-Hof an der Stockumer Straße. Hier arbeiten und leben Menschen mit und ohne Behinderung nach einem besonderen Konzept. Gemeinsam werden Getreide, Kartoffeln und Feingemüse angebaut, verarbeitet und vermarktet. Auch Freilandhühner, Rinder und Mastschweine leben hier.
Der landwirtschaftliche Betrieb und das angegliederte Wohnhaus bilden eine Außenstelle der Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund (WAD) – ein Träger zur beruflichen Rehabilitation, der Arbeitsplätze für mehr als 1.300 Mitarbeitende mit und ohne Behinderung bietet. Die Werkstätten schaffen im Dortmunder Raum Orte zum Lernen, zur Förderung, Ausbildung, Begleitung und unterstützen Menschen in der Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben, unter anderem durch Arbeitsplätze für Menschen, die aufgrund der Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können.
Neue Halle für angenehmere Arbeit in kalten Wintern und heißen Sommern
Die neue Mehrzweckhalle bietet neue Flächen und Räume und schafft neben zusätzlichen Lager- und Produktionsmöglichkeiten eine Verbesserung der Winterarbeitsplätze. Hofleiterin Marthe Pflüger dankte daher für die Beharrlichkeit aller beteiligten Personen: „Die letzten Jahre waren von Baustellen, Veränderungen, viel Lärm und Staub geprägt. Umso mehr freue ich mich, dass sich die verschiedenen Gewerke so entspannt auf dieses doch sehr besondere Bauprojekt eingelassen haben. Gemeinsam mit dem gesamten Team danken wir dem AWO-Vorstand und den Gesellschaftenden für ihren Rückhalt und den Mut, ausgerechnet in diesen nicht einfachen Zeiten in den Hof zu investieren.“
Anja Butschkau, Vorsitzende der AWO Dortmund, ergänzte: „Als sich die AWO Dortmund in den 90ern dafür entschieden hat, den verfallenen Hof zu übernehmen, hat sie damit ein Zeichen für nachhaltigen Landbau und nachhaltige Beschäftigungsmodelle gesetzt. Mittlerweile arbeiten hier 100 Menschen mit und ohne Behinderung. Die Halle macht den Hof zukunftsfähig, damit schaffen wir, ganz unabhängig von kaltnassen Wintern oder den immer heißer werdenden Sommern, einen neuen Arbeitsbereich als weiteres Standbein für die Wirtschaftlichkeit des Hofes.“
Die anwesenden Gäste, unter anderem auch Bürgermeister Norbert Schilff und AWO-Geschäftsführer Tim Hammerbacher, gratulierten bei extra bestellter Herbstsonne. Die original Schultenhof-Bratwurst und die rockigen Klänge der inklusiven Werkstattband BOP (Boys of Power) der evangelischen Frauenhilfe aus Wengern sorgten für ein besonderes Event.