„Wir mussten das Improvisieren lernen“. Mit diesem Satz macht der zwölfjährige Lasse einerseits die Hindernisse deutlich, die ihm und seinem Teamkollegen Matej die Arbeit bei der Dortmunder Entscheidung der World Robot Olympiad (WRO) Mitte Juni erschwerten. Andererseits klingt in seinen Worten an, wie sehr die beiden Jungen aus der Roboter-AG der Gesamtschule Brünninghausen nach eigenem Empfinden an den Aufgaben in Nette gewachsen sind. Innerhalb kürzester Zeit „haben wir noch sehr viel geändert“, erzählt Lars. Deshalb konnten die beiden es kaum fassen, als die Ergebnisse mitgeteilt wurden: Die „Brick Bros“, wie sie sich getreu der Legokategorie nannten, belegten in ihrer Altersklasse den zweiten Platz und haben sich für das Deutschlandfinale im September in Chemnitz qualifiziert.
Wenn es aber soweit ist, „lesen wir uns die Regeln durch“, betont Matej. Tatsächlich räumt Lehrer Dennis Schneider ein: „Wir sind von den vereinfachten Regeln von letztem Jahr ausgegangen.“ Das allerdings waren Corona-Regeln und anders als im vergangenen Jahr musste der Roboter nun Farben erkennen. So sollte er das rote Lego-Unkraut einsammeln und das grüne Lego-Gras lediglich kürzen. Die aufgestellten Zäune durften dabei nicht touchiert werden. „Wir waren in der ersten Runde sehr verzweifelt“, gibt Matej zu.
„Spaß ist das Einzige, was zählt“
Die Jungen trafen eine Entscheidung: Sie würden einige Zäune umwerfen, aber auf diese Weise den Parcours innerhalb der vorgeschriebenen Zeit absolvieren. Dass sie ihre Prioritäten richtig gesetzt hatten, wurde spätestens klar, als die Ergebnisse bekanntgegeben wurden. Nun also fahren sie nach Sachsen, übrigens in Begleitung des anderen Teams ihrer Schule, das in Dortmund den vierten Platz belegte.
Bis dahin allerdings ist noch viel zu tun. Für Matej und Lars ist es selbstverständlich, die Sommerferien zum Üben zu nutzen. Lars hat sich sogar eine Matte mit einem Übungs-Spielfeld zum Geburtstag gewünscht. Was aber im September herauskommt, ist ihm „eigentlich wurscht“. Auch Matej findet: „Es macht Spaß und das ist das Einzige, was zählt.“ Dann also: Viel Spaß in Chemnitz!