“Nur gemeinsam mit euch Jugendlichen lässt sich die Welt verändern.” Davon ist nicht nur Kinder- und Jugenddezernentin Monika Nienaber-Willaredt überzeugt, sondern auch Melanie Michels als Leitung der Jugendfreizeitstätte Hombruch. Weil sie zusammen mit ihrem Team konsequent nach diesem Grundsatz handelt, zertifizierte das Netzwerk Faire Matropole Ruhr die Einrichtung an der Kieferstraße gestern als erstes “Faires Jugendhaus” in Dortmund.
Ein faires Fußballturnier
Verdient haben das Team und die Jugendlichen sich die Auszeichnung unter anderem über ein faires Fußballturnier, das sie in den Osterferien ausgerichtet haben. Dabei verwendeten sie ausschließlich fair gehandelte Bälle, die den Nachhaltigkeitszielen entsprechend seitdem rege benutzt werden. Ein Fußball sei “ein Produkt, was wir täglich mehrfach über den Tresen gehen lassen”, um es den Jugendlichen auszuleihen, so Einrichtungsleitung Michels.
Im Rahmen des Turniers setzte sich die Jugendfreizeitstätte jedoch zusammen mit den Jugendlichen auch theoretisch damit auseinander, “was der Unterschied ist zwischen konventionell und fair gehandelten Bällen”, wie Tamara Kaschek von der Fairen Metropole Ruhr formuliert.
Für sie stellte das Turnier nicht die einzige Motivation dar, die JFS Hombruch auszuzeichnen. Im März hatte sie mit den Teams aller 28 Dortmunder Jugendfreizeitstätten einen Auftaktworkshop durchgeführt, um den Mitarbeitenden der Einrichtungen Ideen für faire und nachhaltige Jugendarbeit mit auf den Weg zu geben.
Fair essen und sich kleiden
Bereits im Jahr 2015 setzte man sich an der Kieferstraße einen entsprechenden Schwerpunkt. Seitdem sind beispielsweise eine Nachhaltigkeitspyramide zur Orientierung und eine Givebox entstanden, über die die Jugendlichen gebrauchte Kleidung weitergeben können. Der durch die jungen Menschen gepflegte Garten steht saisonal für eine Ernte und ein Kochprojekt mit selbst gezogenen Zutaten bereit. Mit Thymian, Bohnenkraut und anderen stammten auch einige der Kräuter für den Workshop, bei dem sich die Kinder und Jugendlichen selbst eine “Barbecue-Mischung” zusammenstellen konnten, aus dem “heimischen” Garten.
Im Frühsommer veranstaltete die Einrichtung dann ein Nachhaltigkeits-Quiz für alle ab sechs Jahren, wie Einrichtungsleitung Michels erzählt: “Mit den richtigen Antworten konnten sie sich Obst verdienen.” Das wiederum ließ sich unter dem Schokobrunnen mit fair gehandelter Schokolade veredeln.
Eine Auszeichnung als Motivation
Bei all diesen Aktionen in der Jugendfreizeitstätte Hombruch steht die Auseinandersetzung mit nachhaltigen Produktionsprozessen und fairen Arbeitsbedingungen im Fokus. Auf diese Weise befassen sich die Kinder und Jugendlichen an der Kieferstraße sowohl praktisch als auch theoretisch mit nachhaltigen Zusammenhängen. “Versucht auch weiterzutragen, dass jede und jeder einen Teil dazu beitragen kann, die Welt ein bisschen gerechter zu machen”, forderte Tamara Kaschek die Kinder und Jugendlichen anlässlich der Zertifizierung auf und bat sie, die Auszeichnung als “Motivation” zu sehen, die bereits preiswürdige Arbeit auch in Zukunft fortzusetzen. Denkt sie beispielsweise an das Thema “Fair Fashion”, hat Einrichtungsleitung Michels da bereits Ideen…