Einmal monatlich, immer an einem “Freitag um 6”, öffnen sich die Tore der Baroper Lutherkirche. Hier nämlich haben Angela Dicke und einige Mitstreitende vor guten anderthalb Jahren ein besonderes Veranstaltungsformat geschaffen. “Man braucht auf jeden Fall Musik, man braucht auf jeden Fall hinterher was zu essen und zu trinken”, fasst die ehemalige Pfarrerin ihre Gedanken zur Reihe zusammen, “und man braucht die Begegnung”.
Ein Treffpunkt für die Nachbarschaft
Mit Fidelcaro alias Caro Hofmann gesellte sich Anfang November noch ein weiterer Aspekt hinzu, den die Erfinderinnen von vornherein mitgedacht hatten. “Ich zähle mich zur Nachbarschaft”, sagt die Musikerin von sich, pflegt sie doch in unmittelbarer Nähe deds Lehnertweges einen Kleingarten. Als Mitorganisator von “Freitag um 6” hat Andreas Meißner in den vergangenen Monaten bei den Besuchenden eine Beobachtung gemacht: “Man merkt auch, dass sie die Nähe brauchen, dass sie hier was im Stadtteil brauchen.”
Gemeinsam singen und ein Pläuschchen halten
Auch Fidelcaro ist durch die nachbarschaftliche Nähe mit der Gemeinde in Kontakt gekommen. Und passend zur Veröffentlichung ihres ersten Albums trat sie nun als Solokünstlerin in der Lutherkirche auf. Mitgebracht hatte sie ein breites Repertoire an gesellschaftskritischen Liedern – aber nicht nur, wie sie zu Beginn ankündigte: “Ich finde, es könnte nicht genug Herbstlieder geben. Es gibt aber gar nicht so viele, deswegen muss ich selbst welche schreiben.” Auch ein entsprechendes “Kranich-Solo”, bei dem die Musikerin erstaunlich echt wie ein Zugvogel klang, hatte sie mitgebracht. Doch das eine oder andere Herbstlied war schon zuvor geschrieben worden und so sangen alle, die an diesem Abend in die Lutherkirche gekommen waren, im Kanon, bevor man sich – nicht ohne ein Getränk und einen Snack zu sich zu nehmen und ein wenig miteinander zu plaudern – bis zur nächsten Veranstaltung von “Freitag um 6” am 6. Dezember trennte.
Die auf die Nikolausausgabe folgende Veranstaltung findet am 31. Januar statt. Für diesen Abend ist ein Stummfilm mit Livemusik geplant. Am 28. Februar wird dann der Chor CantaStrophe in der Lutherkirche zu hören sein.