Eine eigene Fahrspur für Fahrräder auf der Ardeystraße in jede Richtung: Das wünschen sich die Hombrucher Grünen und das beantragten sie auch am 15. Juni in der Bezirksvertretung. Alle anderen Fraktionen lehnten den Vorschlag ab.
„Wir haben zwei Kinder, deshalb bin ich definitiv dafür, dass die Ardeystraße nicht mehr so frequentiert wird“, sagt Nathalie Valdo, die mit ihrer Familie im Umfeld der Ardeystraße lebt. Mit dieser Aussage schlägt sie im Prinzip in die gleiche Kerbe wie Michael Twardon von der SPD – allerdings von der entgegengesetzten Seite aus. Ihn bewegte gerade die starke Auslastung der Straße, sich gegen den Antrag der Grünen zu positionieren. „Die Ardeystraße hat Radwege beziehungsweise -streifen, die gern ertüchtigt und stellenweise verbreitert werden sollen“, schreibt er in einem Leserbrief in den Ruhr Nachrichten, „auf der Ardeystraße stünde ihr Nutzen jedoch völlig außer Verhältnis zu den damit verbundenen Nachteilen für den restlichen Verkehr.“
Das Verkehrschaos als Anreiz
Obwohl sie selbst fast täglich mit dem Auto unterwegs ist, betrachtet Valdo genau das eher positiv. In der Vergangenheit hat sie im Rahmen einer Baumaßnahme die Erfahrung gemacht, dass sich lange Rückstaus bilden, wenn eine Spur der Ardeystraße gesperrt ist, eine Situation, die sich vermutlich wiederholen würde, wenn ein Fahrstreifen pro Richtung für den Radverkehr reserviert würde. Doch von Dauer würde das Verkehrschaos nicht sein, glaubt sie. Stattdessen könnte es einen Anreiz darstellen. Auch sich selbst zählt sie zu der Hombrucher „Klientel, die man manchmal ein bisschen schubsen muss“, aber die durchaus bereit ist, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Mehr Linienbusse auf der Strecke könnten aus Perspektive der Brünninghausenerin ihr Übriges tun.
Wegeverbindung zwischen Hombruch und Innenstadt
Intention der Grünen war es nach eigenen Angaben, das Radfahren in Dortmund für die Menschen attraktiver und sicherer zu gestalten. „Der vorhandene Radweg ist ein Flickenteppich und wird seinem Stellenwert als wichtige Wegeverbindung nicht gerecht“, schreiben sie in einer Pressemitteilung. Die Ardeystraße sei eine wichtige Achse für Radfahrende aus Hombruch in die Innenstadt, auch Schüler*innen nutzten sie auf ihrem täglichen Schulweg. Gern würde Valdo das bestätigen, aber die Sorge um ihre Tochter ist zu groß. „Das finde ich zu krass für ein Kind, das eigentlich mit dem Fahrrad zur Schule fahren sollte.“
Dennoch, wenn ihre jüngere Tochter im Sommer aus ihrer Dorstfelder Kita in die Schule ihrer Schwester wechseln wird und die Strecken für die Sechsjährige mit dem Fahrrad zumutbar werden, „dann werden wir sie einfach mit dem Fahrrad begleiten“. Eine eigene Radfahrspur wird die Familie dann jedoch nicht nutzen können.