Das Terrarium im Giraffenhaus des Zoos wird in naher Zukunft die Heimat einer kleinen Gruppe Simandoa-Höhlenschaben, die kürzlich vom Allwetterzoo Münster dorthin umgezogen sind und aktuell hinter den Kulissen leben. Diese Schabenart gilt in freier Wildbahn als ausgestorben und überlebt vermutlich nur noch in menschlicher Obhut. Im Allwetterzoo Münster gelang es, die Art erfolgreich zu vermehren.
Wenn eine Höhle der gesamte Lebensraum ist
Die Simandoa-Höhlenschabe lebte wahrscheinlich ausschließlich in einer Höhle in Simandou, einer Hügelkette im südöstlichen Guinea im Westen Afrikas. Das Insekt ernährte sich von Guano, der aus Exkrementen von Fledermäusen und anderen Tieren auf kalkreichen Böden entsteht. Die Schabe wurde erst 2004 wissenschaftlich beschrieben und in eine eigene, neue Gattung eingeordnet, da sie mit keiner bekannten Schabenart eng verwandt ist.
Nachdem Forschende, die die Simandoa-Höhlenschabe beschrieben hatten, lebende Exemplare zur Harvard-Universität in Boston/USA gebracht hatten, konnte die Art trotz Aussterbens in der Wildnis überleben. Kurz nach ihrer Entdeckung wurde die Höhle in Simandou durch den Abbau von Bauxit, einem Aluminiumerz, zerstört, wodurch auch die Schabe verschwand.