„Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ sind zunehmend in Dortmund unterwegs, berichtet Kriminalhauptkommissar Markus Schettke aus der Praxis. Auch wenn Hombruch sich nicht unbedingt als Kriminalitäts-Hotspot hervortut, nehmen doch auch die Mitglieder des hiesigen Seniorenbeirats wahr, dass insbesondere ältere Leute immer häufiger mit verschiedenen Tricks um ihr Geld gebracht werden. Um den Menschen Rüstzeug an die Hand zu geben, mit dem sie diesen Angriffen begegnen können, hatten das Seniorenbüro und der Seniorenbeirat Schettke und seinen Kollegen Indra Naskar eingeladen, sich am 10. August anzuschließen, als der Seniorenbeirat turnusmäßig auf dem Hombrucher Marktplatz das Gespräch mit den Hombrucher:innen suchte. Die beiden Kommissare nutzten die Gelegenheit, um über Enkeltrick, Schockanrufe und Taschendiebstahl zu informieren.
Das Passwort bei Trickanrufen und der Taschendiebstahl bei Sommerfesten
Man komme von den Wasserwerken, von der Telekom oder zum Ablesen des Stromzählers. Das sind nur einige Behauptungen, mit denen sich Trickdieb:innen Zutritt zu Privatwohnungen zu verschaffen suchen, wie Naskar aus seiner täglichen Arbeit weiß. Doch nicht nur Seniorenbeiratsmitglied Udo Asbeck musste bereits feststellen, dass auch das Telefon einen beliebten Kanal für Betrügereien darstellt. So sei in seiner Nachbarschaft eingebrochen worden, sagte man ihm am Telefon und gab sich als Kriminalpolizei aus, man müsse zur Kontrolle bei ihm vorbeikommen. Daraufhin kontaktierte Asbeck die Kriminalpolizei, um dort zu erfahren, dass es keine Beamt:innen waren, die er da am Telefon gehabt habe. Er vereinbarte ein Passwort mit der Polizei, das er beim nächsten Trickanruf abfragte. „Dann legen die sofort wieder auf. Das hat jetzt schon zwei Mal funktioniert“, bekräftigt der 82-Jährige.
Kriminalhauptkommissar Schettke sieht das Hauptproblem jedoch woanders: „Das zentrale Thema ist tatsächlich Taschendiebstahl.“ Während der Lockdowns und Veranstaltungsabsagen „haben sich die Leute vielleicht in ihrer Komfortzone eingerichtet“, jedenfalls komme es in den letzten Wochen gerade vor dem Hintergrund der vielen nachgeholten Feste vermehrt zu Taschendiebstählen: „Mit dem guten Wetter und den günstigen Gelegenheiten steigen die Zahlen wieder.
Wenn es eine Beratung braucht
Neben Schettke bewegte sich an diesem Mittwoch auch André Kaufung mit dem Seniorenbeirat über den Wochenmarkt. Als Mitarbeiter des Seniorenbüros ist er – oder eine seiner Kolleginnen – regelmäßig dabei, wenn Walter Wille, Elisabeth Beyna und Udo Asbeck vom Seniorenbeirat in Hombruch die „Senioren heute“ verteilen. So steht auch er für Fragen der Senior:innen zur Verfügung. „Wenn es tiefer führende Gespräche gibt, für die es eines geschützteren Raums bedarf, dann haben wir es ja zum Glück nicht weit“, so Kaufung, der sein Büro im Gebäude der Bezirksverwaltungsstelle über der Sparkasse hat.