Bei der Bezirksvertretungssitzung (BV) Hombruch wurde es letzte Woche wuselig, bunt und entschlossen – Kinder aus verschiedenen Stufen der Kruckeler Grundschule waren zu Besuch, mit Plakaten und wichtigen Wünschen an die Politiker:innen. Die Schüler:innen und Eltern der Schulpflegschaft richteten sich mit einigen Sorgen im Rucksack an die Vertreter:innen, die Grundschule hat mehrere Baustellen: von einem maroden Dach, über verstopfte Toiletten bis hin zu nicht funktionierenden Heizkörpern.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Schulpflegschaft an die Stadt wendet – die 1. Vorsitzende und Mutter einer Viertklässlerin, Julia Sachs, berichtet sie hätte bereits letzten Spätsommer eine Mail an die Stadt gewidmet, damals wurden erste Bemühungen angestrebt, mittlerweile würden diese aber stagnieren, erzählt sie am Nachmittag des 4. März im Harkortsaal in Hombruch. Ende Februar meldetet sie sich nochmal und schaltete diesmal die Presse ein, darauf folgte nun der Besuch der BV-Sitzung.
Julia Sachs und ihre Tochter Lena, die die 4 a besucht, zählten der BV auf, welche Probleme im täglichen Schulbetrieb auftauchen, unterstützt wurden sie dabei tatkräftig mit Aussagen von Mitschüler:innen: ,,Im Winter ist es manchmal so kalt, dass ich eine Decke mitbringe” sagte ein Kind ins Mikrofon, oder: ,,die Toiletten verstopfen oft, sind dunkel und stinken, da trink ich lieber den ganzen Tag nichts, damit ich nicht aufs Klo muss”, beklagt ein Mädchen. Außerdem seien die Toilettentüren schwierig zu schließen. Für das Geruchsproblem hatte die Stadt bisher eine Enzymreinigung vorgeschlagen, passiert sei aber noch nichts, erzählt Julia Sachs.
Die Liste der Mängel bleibt lang: Es fehlen Rauchmelder im Schulgebäude, Mardern hausten im Dach, wo sich mittlerweile die Dämmung löse und ein Lehrer im Rollstuhl der Kruckeler Grundschule kann einen Container für Unterricht nicht nutzen, da dieser nicht barrierefrei ist – das führe dazu, dass ein ständiger Tausch von Klassenräumen organisiert werden muss. Die Kinder und Eltern sind es spürbar leid: ,,Ich habe das Gefühl von Seiten der Stadt wird eine “Hinhalte-Taktik” angewendet, deswegen hab ich bei meiner zweiten Mail bewusst die Presse mit eingebunden […] ich will, dass unserem Anliegen Gehör verschafft wird!” betont Julia Sachs.
Die Schule ist an einigen Stellen sanierungsbedürftig, das erkennt auch die BV an diesem Nachmittag. Nach hörbarer Zustimmung der Besucher:innen richtet Bezirksbürgermeister Nils Berning motivierende Worte an die Schüler:innen und versichert: ,,Wir sind für euch da”. Von Seiten der Stadt war ein Vertreter für den Bereich Schulorganisation vor Ort. Eine Enzymreinigung reiche seiner Meinung nach nicht aus: ,,Man muss das ganze Sanitär-System erneuern”, sagt er. Das Geruchsproblem hingegen sei ein Problem, was er von vielen alten Schulen kenne. Die Schul-Eingangstür und die Toilettentüren sollen in Kürze erneuert werden, betont der Vertreter, genauso befinde sich die Stadt in Planung was eine Rampe für den Schulcontainer betreffe, erklärt er, ohne einen zeitlichen Kontext zu liefern.
Der Vertreter der Stadt Dortmund schlägt den Eltern und Schüler:innen einen Vor-Ort Termin vor, dieser soll zeitnah stattfinden. Alle Beteiligten sollen dann dabei sein, so auch die BV, die eine Teilnahme ausdrücklich wünscht: ,,Wir wollen auf jeden Fall dabei sein […] das ist auch wichtig für die weitere Kommunikation”, betont Berning.