„Die Vorfreude auf dieses Spiel ist zu riechen, zu spüren. Es wird eine harte Prüfung werden, wir werden alles in die Waagschale werfen müssen, wenn wir gewinnen wollen. (…) Die bisher größte Prüfung meines Lebens. Sie steht unmittelbar bevor. Eine Glocke erklingt. Ich höre trippelnde Schritte, die von hinten auf mich zukommen. (…) Ich nehme die Schultern zurück, strecke die Brust raus und greife nach der Türklinke. Meine erste Unterrichtsstunde. Anpfiff.“*
Es ist ein Bruch, den Knut Reinhardt mit diesen Worten als Übergang gestaltet. Doch zwischen dem Ende seiner Karriere als Profi-Fußballer im Jahr 2000 und seinen Anfängen als Lehrer an der Grundschule Kleine Kielstraße in der Nordstadt liegen acht Jahre. Denn wie er im zitierten Prolog seiner Biografie „Wenn Fußball Schule macht“ deutlich macht: Nur wer gut vorbereitet ist, kann die Prüfung durch Grundschulkinder bestehen. Natürlich braucht auch ein Profi-Sportler erstmal seine Zeit, um ein Lehramtsstudium zu absolvieren.
Knut Reinhardt an der Robert-Koch-Realschule
Seit Beginn des laufenden Schuljahres nun ist der ehemalige BVB-Weltklasse-Spieler als Lehrer für Mathematik und Sport in der Robert-Koch-Realschule in Hombruch beschäftigt. Dort leitet er mit seiner Kollegin Jana Frigge die 5c – übrigens nicht die Sport-Profilklasse, die die Schule seit dem Jahr 2007 pflegt. Bei den Kindern kommt er gut an. „Er ist immer sehr lustig“, findet zum Beispiel die 10-jährige Lenja.

Seinem Lebensweg fügt er so eine weitere Herausforderung hinzu. Nachdem er eine Weiterbildung absolviert hat, geht Reinhardt nun seine ersten Schritte als Lehrer an einer weiterführenden Schule.
*Knut Reinhardt: „Wenn Fußball Schule macht. Mein Weg vom Fußballprofi zum Lehrer“. Edel Books: Hamburg 2017.