Gemeinsam mit 15 weiteren Städten will Dortmund Olympia 2040 in die Rhein-Ruhr-Region holen. Für den TuS Barop ist das ein interessanter Anknüpfungspunkt, um seinen bereits seit einiger Zeit gehegten Plan in die Tat umzusetzen. 80 Meter lang soll die neue Halle auf dem Bogenschießplatz an der Stockumer Straße werden, beträgt doch allein schon die olympische Distanz im Bogenschießen 70 Meter.
Im Winter „hallenlos“
Was der Baroper Verein vorhat, wäre deutschlandweit einzigartig, sogar in Berlin trainiert man mit dem Bogen in wasserlosen Schwimmbecken – und selbst die sind zu kurz. „Wenn wir schon neu bauen, lass uns das richtig machen“, sagte man sich laut dem Vorsitzenden Bernhard van Bonn beim TuS Barop, zumal der Großteil der Baukosten für eine neue Halle ohnehin anfiele, die zusätzlichen Meter erscheinen van Bonn fast vernachlässigbar.
Und dass der TuS Barop eine neue Schießhalle braucht, ist inzwischen klar, erhielt die Ostwald Immobilien Projekt GmbH doch kürzlich eine Genehmigung zu ihrer Bauvoranfrage für Wohnbebauung auf dem Grundstück der alten Vereinshalle an der Menglinghauser Straße. Auch der Verkauf der Halle ist damit von Seiten des TuS Barop in trockenen Tüchern. Gesperrt ist die wegen Einsturzgefahr ohnehin seit drei Jahren.
„Damit sind wir jetzt in dieser Jahreszeit hallenlos“, so der Vorsitzende van Bonn. Nutzen kann der TuS Barop für sein Training eine Halle an der Eberstraße, die jedoch sehr klein ist, und die der Mira-Lobe-Schule, die ebenfalls maximale Schießdistanzen von 18 Metern ermöglicht, weist sie doch lediglich eine Gesamtlänge von 25 Metern auf.
Auf diese Maße soll die neue Halle schon in der Breite kommen und vom jetzigen Vereinsheim, das abgerissen und in die Halle integriert werden soll, bis zur aktuellen Schießlinie reichen. Da der Verein es hier jedoch mit Höhenunterschieden zu tun hat, soll das Gebäude nahe der Stockumer Straße in den Boden eingelassen werden. Auf diese Weise würde sich der Blick der Anwohnenden östlich des Schießplatzes nicht wesentlich verändern, weil die Halle die Höhe des aktuellen Vereinsheims kaum übersteigen würde. Lediglich der freie Raum hinter den Terrassen der Wohnhäuser würde sich reduzieren.
Potenzieller barrierefreier Bundesstützpunkt
Knapp zwei Millionen Euro soll das Projekt kosten, „aber wir sind ein eingetragener Verein, wir haben keine Rücklagen“, so Bernhard van Bonn. Rund 800.000 Euro stehen jedoch aus dem Verkauf der alten Halle zur Verfügung und „wir haben alle möglichen Gewerke im Verein“, verrät der Vorsitzende, der auf eine dementsprechende Kostenersparnis von hundert- bis zweihunderttausend Euro setzt. Hinzu kommt eine vage Absichtserklärung der Sport- und Freizeitbetriebe, während des Baus regelmäßig Mittel zur Verfügung zu stellen. „Wir warten jetzt auf was Definitives“, so van Bonn. Kommt die feste Zusage „oder jemand anders kommt um die Ecke“, will der Verein mit dem Bau starten: „So sammeln wir das Geld zusammen und warten noch auf den großen Sponsor.“
Für die geplante Photovoltaik-Anlage rechnet der TuS Barop mit Fördermitteln und auch bei der Aktion Mensch hat er angeklopft. Schließlich soll die Halle vollständig barrierefrei werden, mit einem Licht- und Farbkonzept, das beispielsweise Menschen gerecht werden soll, die unter ADHS leiden, mit niedrig angebrachten Lichtschaltern und Rampen sowie einer Boulderwand für Menschen im Rollstuhl. Denn auch sein Angebot im Bereich des Inklusionssports möchte der TuS Barop erweitern, sowohl was das Bogenschießen, aber auch was Turnen und Athletik angeht.
Der Leistungssport steht bei den Planungen ohnehin auf der Agenda, könnte die neue Halle doch sogar den Bundeskader der Bogenschütz:innen nach Barop locken, wie Bernhard van Bonn hofft. Die Nähe zum Sportinternat könnte da ihr Übriges tun.