Mittlerweile, betont Dr. Jan Wiethoff, sei er mit der Situation – oder doch zumindest mit dem Engagement von Polizei und Ordnungsamt – weitgehend versöhnt. Vor rund vier Wochen noch kochten rings um die Sportanlage am Kirchlinder Bärenbruch die Emotionen hoch, mahnten sowohl der Vorsitzende der DJK Westfalia Kirchlinde als auch Repräsentanten der anderen Kirchlinder Sportvereine eine Art rechtsfreien Raum auf Bolzplatz und Skateranlage im Ortskern an.
Hier fanden sich augenscheinlich in schöner Regelmäßigkeit größere Grüppchen Jugendlicher ein, nachdem sie zuvor den Zaun der Anlage überklettert hatten. Was Westfalia, VfR und TSV schon deswegen ein Dorn im Auge sein musste, weil somit auf Vereinsgelände massiv gegen Corona-Regeln verstoßen wurde. In den sozialen Netzwerken allerdings mangelte es durchaus nicht an Verständnis für diesen Open-Air-Treffpunkt nach mehr als sechs Monaten Lockdown.
Der DJK-Vorsitzende wiederum wies darauf hin, es handele sich hier keineswegs lediglich um gemeinsam kickende Teenager: Von Drogenkonsum war ebenso die Rede wie Pöbeleien und sogar tätlichen Angriffen auf andere und ihn selbst. Vom VfR Kirchlinde wurde diese Sichtweise bestätigt, und hier wie dort Unverständnis über die Tatenlosigkeit von Polizei und Ordnungsamt bekundet.
Ein weiteres Problem fällt naturgemäß ganz besonders ins Auge: Zu zahlreichen Graffiti-Schmierereien auf der Sportanlage sind in den letzten Wochen sogar noch einige dazu gekommen. „Unser neues Kassenhäuschen“, berichtet der Westfalia-Chef, „stand gerade mal zwei Tage, bevor es in Mitleidenschaft gezogen wurde“. Immerhin hat die Huckarder BV zugesagt, in näherer Zukunft über eine Teilübernahme der Kosten zur Beseitigung der Schriftzüge zu befinden.
Und dem polizeilichen Versprechen, am Bärenbruch in Zukunft mehr Präsenz zu zeigen, sind mittlerweile offensichtlich Taten gefolgt, so dass die Lage nach Einschätzung von Dr. Wiethoff deutlich mehr unter Kontrolle ist. Gleichzeitig erlauben die gesunkenen Inzidenzen in gewissem Rahmen auch wieder den Zutritt zu den umzäunten Bereichen – nicht nur Dr. Wiethoff hofft daher, dass sich die Anlage am Bärenbruch bald wieder in ruhigerem Fahrwasser befindet.