„Früher“, betont Ilhan Celik mit Stolz, „waren wir hier im Umkreis das Maß der Dinge.“ Aber für Amateur-Fußballvereine lauern die Fallstricke nun einmal auf Schritt und Tritt, und so liegen die Bezirksliga-Tage des TuS Rahm mittlerweile schon wieder über ein Jahrzehnt zurück.
Im letzten Jahr, nach dem erstmaligen Gewinn des West-Cups, schienen die Sterne plötzlich wieder zum Greifen nah, doch aus den Aufstiegsträumen sollte leider nichts werden. Stattdessen machte das Trainer-Duo den Abflug, der Kader wurde in weiten Teilen neu durchgemischt und am Rahmer Wald stand einmal mehr ein kleiner Neuanfang auf dem Programm.
Sportchef Ilhan Celik allerdings ist guten Mutes, dass der spätestens mit der aktuellen Hallen-Stadtmeisterschaft begonnen hat. Denn da zeigte die Elf aus Dortmunds Westen, dass inzwischen durchaus wieder „etwas geht“. Auf dem Weg zum ersten Endrundeneinzug seit zwölf Jahren konnten die Rahmer z. B. den TuS Eichlinghofen oder die Blau-Weißen aus Huckarde bezwingen und überzeugten ihre Anhänger dabei mit kompakten Mannschaftsleistungen und einer Menge Kampfgeist. Einen der schönsten Treffer des Wochenendes – Luka Jasikas Schuss von der Mittellinie direkt in den Torwinkel – gab es als Fan-Bonus dazu.
Dass die Reise dann am ersten Tag in der Helmut-Körnig-Halle endete, war dabei aus Sicht von Co-Trainer Cemil Yikilmaz zum großen Teil allgemeiner Nervosität geschuldet: „Klar ist man bei so einem Anlass aufgeregt. Gerade im ersten Spiel war das spürbar, da lagen wir schon 0:5 hinten, bevor wir richtigen Zugriff hatten.“ Trotzdem habe der Turnierverlauf den Glauben des Teams in sich noch einmal gestärkt, so dass man spätestens zur nächsten Saison – effektiv verstärkt – richtig angreifen wolle. Selbst für die laufende Saison will man am Rahmer Wald die Aufholjagd auf Platz 2 noch nicht komplett abblasen: Das Träumen haben die Schwarz-weißen also offenbar noch nicht verlernt.
Parallel zum Aufschwung der „Ersten“ bemühen sich Ilhan Celik und sein Team darum, die Jugendarbeit des Clubs wieder in Schwung zu bringen, denn die ist hier wie an so vielen anderen Orten auch im Zuge der Corona-Pandemie in weiten Teilen weggebrochen.
Und last but not least bringt der umtriebige Verein aus Dortmund-West in diesen Tagen noch ein ganz besonderes Projekt an den Start: Durch eine stadtweit bislang einzigartige Kooperation mit der Mira-Lobe-Förderschule soll es künftig auch Menschen mit Behinderung möglich gemacht werden, Teil einer Fußballmannschaft zu sein. Zumindest in dieser Hinsicht also drückt der TuS Rahm der Fußballszene der Umgebung schon jetzt seinen Stempel auf.