In der Huckarder Kita Abenteuerland geht es um Bewegung. Dazu passt die neue Gruppe, die zum kommenden Kitajahr starten soll. Denn als erste Dortmunder Kita will das Abenteuerland den Familien ein Waldkindergarten-Angebot unterbreiten. Aber auch in der Kita, die die commonground MUC GmbH aktuell an der Bockenfelder Straße gegenüber dem Friedhof baut, will das Frauenzentrum als Träger unter anderem auf Bewegung setzen.
Bewegung und Medienbewusstsein in der neuen Kirchlinder Kita
In zwei U3- einer Ü3- und einer altersübregreifenden Gruppe sollen in der neuen Kirchlinder Kita ab dem Kitajahr 2025/26 105 Kinder Platz finden. Das Außengelände soll hier den Bestimmungen eines „urbanen Zentrums“ entsprechen. „Es ist trotzdem noch anständig groß“, verspricht Dr. Eva Barrenberg als Geschäftsführerin des Frauenzentrums. Momentan plant eine entsprechende Arbeitsgruppe die Gestaltung des Geländes, inklusive Spielgeräte. Auch darüber, ob beispielsweise Beete angelegt werden sollen, macht man sich derzeit Gedanken. Dennoch soll es an der Bockenfelder Straße auch um die Frage gehen: „Wie kann ich mir in geschlossenen Räumen Bewegung verschaffen?“, wie Dr. Barrenberg formuliert.
Wichtig ist dem Frauenzentrum außerdem eine Erziehung, die das Medienbewusstsein im Blick hat. So fand in der Kita Abenteuerland beispielsweise bereits ein Radioprojekt statt, bei dem die Kinder sich gegenseitig interviewten. Das Projekt zielte laut Dr. Barrenberg darauf ab, den Kindern zu vermitteln, dass prinzipiell alle eine Audioaufnahme erstellen können: „Nur weil jemand was auf Ton aufgenommen hat, ist das nicht die absolute Wahrheit.“ Ebenfalls unter der Maxime des Medienbewusstseins verwenden die Kinder im Abenteuerland Apps zur Pflanzenbestimmung, um festzustellen: „Ein Tablet ist nicht nur zum Spielen da.“
Diese und ähnliche Projekte sollen zu gegebener Zeit auch an der Bockenfelder Straße stattfinden. Außerdem hat das Frauenzentrum bereits Ideen zur „intergenerationellen Begegnung“ vor Ort. Denn dem commonground-Konzept entsprechend sollen über der Kita Räumlichkeiten für eine Demenz-WG entstehen. Diese räumliche Nähe auch in menschliches Zusammentreffen umzusetzen, biete sich an, findet Frauenzentrum-Geschäftsführerin Dr. Barrenberg: „Das wollen wir auf jeden Fall!“
Eine Waldkindergarten-Gruppe für eine „naturverbundene Kindergartenzeit“
Auch wenn an der Bockenfelder Straße eher eine großformatige Kita entstehen soll, steht deren Eröffnung noch eine ganze Weile aus. „Bei Baustellen kann alles passieren“, gibt Dr. Barrenberg zu bedenken, dass die Eröffnung im kommenden Jahr nicht in Stein gemeißelt ist. Momentan beispielsweise seien die Bautätigkeiten aufgrund von Lieferschwierigkeiten unterbrochen. Gleichzeitig sei „der Bedarf an Kitaplätzen riesig in Dortmund“. Rund 300 Kinder musste das Abenteuerland zum aktuellen Kitajahr ablehnen. Um deshalb „alle Hebel in Bewegung zu setzen“, um Kitaplätze zu schaffen, vor allem aber um ein in anderen Kommunen bewährtes Konzept in die Stadt zu bringen, will das Frauenzentrum im Sommer seine Waldkindergarten-Gruppe eröffnen, so Dr. Barrenberg.
„Ein Waldkindergarten ist eine Kita ohne Dach und Wände, in der die Kinder ganzjährig und während der gesamten Betreuungszeit und bei jedem Wetter in der Natur betreut werden. Lediglich bei Extremwetterereignissen wird ein alternatives Programm angeboten“, schreibt das Frauenzentrum in einer Pressemitteilung. „Kindheit in der heutigen Zeit findet immer stärker drinnen statt und durch den Überfluss an Medien und Spielzeugen haben Kinder weniger Möglichkeiten zur Entwicklung eigener, kreativer Spiel- Bewegungs- und Gestaltungsideen als noch in den Jahrzehnten zuvor. Hier möchte das Frauenzentrum mit der Waldgruppe ein Gegenangebot machen und den Kindern eine naturverbundene Kindergartenzeit ermöglichen, in der sie ihre Fantasie und Kreativität in einem natürlichen Umfeld entfalten können. Vom Zelte bauen über das Beobachten von Tieren bis hin zum Erforschen von Pflanzen und Bäumen – die Waldgruppe bietet den Kindern die Chance, ihre Neugier zu wecken und ihre Sinne zu schärfen.“
Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen drei und sechs Jahren, deren Eltern einen Betreuungsplatz für 25 Stunden in der Woche benötigen. Die Kinder vor 8 oder nach 13 Uhr zu betreuen, ist dem Abenteuerland nicht möglich, so Dr. Barrenberg: „Dann müssten wir quasi anbauen.“
Außerdem müsste das Frauenzentrum gegebenenfalls über weiteres Personal nachdenken. Die vier Kräfte für die Waldgruppe aber waren über interne Stellenbesetzungen und Initiativbewerbungen schnell gefunden, erzählt Dr. Barrenberg: „Ich musste noch nicht einmal eine Stelle ausschreiben.“ Als Arbeitgeberin habe die Kita Abenteuerland „einen sehr guten Ruf“, weshalb sie anders als andere Einrichtungen nicht über Fachkräftemangel klagen könne. Auch in Bezug auf die anstehende Personalsuche für Kirchlinde macht sich Dr. Barrenberg „keine sehr großen Sorgen“. Daher geht das Frauenzentrum nun erst einmal entspannt in den Infonachmittag zur Waldgruppe, der am 28. Mai um 14.30 Uhr an der Kita Abenteuerland in der Fuchteystraße 6 in Huckarde stattfinden soll.
Anmeldungen für die Waldgruppe sind ab sofort über das Kita-Portal Dortmund und persönlich in der Kita Abenteuerland (Fuchteystr. 6) möglich. Im Kita-Portal muss die Notiz „Waldgruppe“ hinterlegt und „25 Stunden Betreuungszeit“ angegeben werden.