Wer häufiger mit dem Fahrrad oder zu Fuß von Marten nach Kirchlinde oder umgekehrt unterwegs ist, kennt den kleinen Schleichweg jenseits des ausgeprägten Verkehrs am Bärenbruch. Von der Altenrathstraße aus links abbiegend, gelangt man bald in das Olleroh-Wäldchen, auf die Brücke über die Mallinckrodtstraße und dann an einen Bahnübergang. Gelegentlich muss hier über einen Schalter eine Schrankenöffnung angefordert werden, die tatsächlich noch eine menschliche Stimme ankündigt. Doch all das ist vertretbar, wenn die Alternative Bärenbruch heißt. Der allerdings soll bald womöglich keine Alternative, sondern der einzige Weg nach Kirchlinde sein, denn die Bahn will den Übergang zwischen Olleroh und der Siedlung rund um die Straße Zum Steigeturm schließen. Nun muss allerdings noch niemand den eigenen Arbeitsweg umplanen, denn konkret wird das Thema frühestens im Jahr 2026. Dann aber auch an zwei weiteren Bahnübergängen im Stadtbezirk Huckarde.
Für den größten Konflikt sorgte wohl der ebenfalls technisch veraltete Übergang an der Westhusener Straße. Zwar hatte die Bahn angeboten, das Passieren zu Fuß oder mit dem Rad weiterhin zu ermöglichen, dass Autofahrende den Bahnübergang weitläufig umfahren sollten, ließ die örtliche Politik aber mehr als skeptisch zurück. Nun ist die Rede von einer vollständig neuen Straße, die parallel der Schienen verlaufen soll. Zähneknirschend stimmte die Bezirksvertretung dieser Version zu.
Den Bahnübergang Zum Steigeturm ersatzlos zu schließen, hielt sie jedoch für nicht vertretbar, „da dieser eine wichtige Verbindung für Radfahrer*innen und Fußgängerinnen darstelle“, wie es in der Sitzungsniederschrift aus dem April heißt. Daher beantragten SPD, CDU und Grüne „eine alternative Lösung“. Da die Bahn den Schließungsplan vor allem aus finanziellen Erwägungen gefasst hat, geht es dabei wohl darum, entsprechende Gelder freizumachen.