Deusens Emscher-Klärwerk ist bereit für „Stufe 4“: Bereits in Kürze beginnt der Bau einer Reinigungsstufe, die sich insbesondere um mikrostoffliche Rückstände im Wasser kümmern wird. Das sind beispielsweise Medikamentenrückstände, synthetische Duftstoffe in Körperpflegeprodukten oder Mikroplastik. In den Fluss gelangen können derlei Schadstoffe sowohl über die Abwässer von Gewerbe und Industrie als auch die der privaten Haushalte.
Welche Langzeitfolgen all diese Verunreinigungen aber auf den Menschen haben können, ist noch gar nicht hinreichend erforscht, herkömmliche Großkläranlagen allerdings stoßen bei der Beseitigung oft an ihre Grenzen.
In Deusen ergänzt man die bestehende Anlage daher jetzt um eine Pulveraktivkohlefiltration mit vorgeschalteter Belüftung und nachgeschaltetem Tuchfilter. Die Wirksamkeit der neuen Ausbaustufe wird anschließend kontinuierlich über die Kontrolle sog. Indikatorenparameter kontrolliert: Hier misst man u. a. die Wasserrückstände von Benzotriazol (in Geschirrspülmitteln enthalten), Röntgenkontrastmittel oder dem Schmerzwirkstoff Diclofenac. Das Ende der Baumaßnahme ist für das erste Quartal 2024 geplant, das Land NRW fördert bis zu 70 Prozent der Kosten der Ausbaumaßnahme.
Den baldigen Baubeginn nahm die Emschergenossenschaft in ihrer Mitteilung zum Anlass, auch noch einmal auf einen Beitrag hinzuweisen, den jede(r) einzelne zur Reinerhaltung unserer Gewässer beisteuern kann: Abgelaufene Arzneimittel nämlich sollten immer über die Restmülltonne, nie aber über die Toilette entsorgt werden!