Unter den fernöstlichen Kampfkünsten gehört Hapkido zu den jüngeren Techniken und entstand erst zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Trotz eines gewissen Exotenstatus‘ aber wurde es Ende April in Huckardes Sporthalle angesichts der dort vom Team Kocer ausgerichteten Deutschen Meisterschaften recht voll. Konzipiert war die Veranstaltung als offenes, also internationales Event, und viele Gäste aus dem europäischen Ausland – darunter Finnen, Österreicher, Kroaten und Niederländer – waren dem Huckarder Lockruf gefolgt.
Geboten wurde Aktiven und Publikum auf drei Matten und rund zehn Stunden lang ein Mix aus den Kategorien Selbstverteidigung, Kampf, Formen, Show sowie Bruchtest – letzteres an genormten, 2 cm starken Wettkampfbrettern.
„Hapkido ist für jedermann“, war sich Ausrichter Muhammed Kocer sicher – und bestätigte zugleich, der besondere Reiz des Sports sei wahrscheinlich die Mischung aus harten Schlag- und Trittelementen auf der einen und runderen Bewegungsabläufen auf der anderen Seite. Dem stimmte vor dem Redaktions-Mikro auch Lokalmatador Tim Merta zu: „Der Fokus liegt bei uns eher darauf, die Energie des Gegners zu nutzen und umzulenken.“ Wobei Hapkido nicht nur sportliche Fähigkeiten vermittle, sondern sicherlich auch werde wie Vertrauen bzw. gegenseitigen Respekt.
In Huckarde schlitterte der Landesmeister letztlich knapp an einer Medaille vorbei. Für seinen Vereinskollegen Felix Reichard allerdings, in NRW ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen gewesen, war erst im Finale Schluss, so dass sich der Dortmunder die Vize-Meisterschaft in der Gewichtsklasse Ü90 kg sichern konnte.