Klient:innen und Klienten des Hauses Oberfeld, einer besonderen Wohnform für Menschen mit (chronisch) psychischen Erkrankungen, haben im Rahmen eines Projektes und in Zusammenarbeit mit der Rockakademie Dortmund eine Band gegründet. Seit Februar diesen Jahres wird gemeinsam gerockt und gerappt. Das Ergebnis kann sich bereits hören lassen. Denn die teils eigens komponierten Songs wurden im Tonstudio der Rockakademie professionell aufgenommen. Ein großer Auftritt fand Anfang September während der Feier zum 20-jährigen Jubiläum des Hauses Oberfeld statt.
Ali Zubaa lebt in Haus Oberfeld und hat eine psychische Erkrankung. Als er von dem Bandprojekt hörte, wollte er mitmachen, denn er liebt die Musik – vor allem Rap. Die ersten Proben hat er dann aber abgesagt. „Am Anfang hatte ich keine Lust, doch dann habe ich mir überlegt, dass das Projekt mir guttun könnte und ich habe mich hingesetzt und direkt einen Song geschrieben.“ Seitdem ist er dabei, als einer der Frontsänger der Band „Durchblick“.
„Alle sind selbstbewusster geworden“
Diese und weitere positive Erlebnisse hat sich Sarah Kallerhoff, Teilhabemanagerin bei Bethel.regional, erhofft, als sie das Projekt ins Leben gerufen hat. Die Sozialarbeiterin hatte die Idee zu dem sozialräumlichen Bandprojekt, das eigentlich als limitiertes Projekt für ihre Abschlussarbeit der Weiterbildung zur Sozialtherapeutin gedacht war und nun mehr geworden ist. Nämlich eine richtige Band mit eigenem Song. „Dieses Projekt ist nicht alltäglich“, erzählt Sarah Kallerhoff, „der Schwerpunkt liegt für mich ganz klar darauf, die Bandmitglieder dabei zu begleiten, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und umzusetzen, ihre Kompetenzen wahrzunehmen und vor allem: Spaß zu haben und zu genießen!“
Insgesamt zehn Klient:innen und Klienten machen mit, musikalisch angeleitet durch Bernd Aufermann, Leiter der Rockakademie Dortmund. Alle Mitwirkenden können je nach persönlichem Interesse, Kompetenz und Talent selbständig entscheiden, welche Rolle sie in der Band übernehmen möchten. Zubaa berichtet: „Alle sind selbstbewusster geworden, das sieht man. Mir tut es auch gut, als Frontsänger im Mittelpunkt zu stehen. Und meine Krankheit, die depressiven Phasen, haben sich verringert.“
Zum Ende des Projektzeitraums wurde nun das Tonstudio der Rockakademie für eine professionelle Aufnahme zur Verfügung gestellt. Highlight ist der Song „Danke Haus Oberfeld“ von Ali Zubaa. Auch ein Bandfoto ist dabei entstanden. Aufgrund des großen Erfolgs ist entgegen der ursprünglichen Planung von Sarah Kallerhoff nun eine Fortführung des Band-Projektes geplant.