Karsten Schibilla ist fassungslos und kurz davor, die Flinte ins Korn zu werfen. Ursache seines Unmuts ist ein allseits bekanntes, oftmals berüchtigtes Tier: Der Amtsschimmel! Von diesem nämlich – genauer gesagt vom Bauordnungsamt – bekam Schibillas Verein, der RC Offroad Dortmund, am Ostersonntag Post. Zum Feiern war dem Clubvorstand anschließend jedenfalls nicht zumute, stellte das offizielle Anschreiben doch die Rechtmäßigkeit der vor knapp vier Jahren errichteten Anlage an der Franziusstraße in Frage. Im Raum stand dabei ein Verstoß gegen die Bauordnung aufgrund der – nicht zulässigen – Errichtung eines festen Bauwerks auf dem Areal.
Die Rennsport- und Modellbau-Enthusiasten nahmen sich eine Anwältin und erläuterten ihre Sicht der Dinge: Dass es sich bei der sogenannten Tribüne eben nicht um ein festes Bauwerk, sondern lediglich um einige Fahrer-Stehplätze auf einem beweglichen Container handle.
In der Folge kam ein lebhafter Nachrichtenaustausch zwischen Verein und Amt in Gang: Aus Sicht von Karsten Schibilla landeten dabei ärgerlicherweise immer wieder neue Bedenken und Einwände im Briefkasten des RC Offroad. Einer Bitte um einen Vor-Ort-Termin wollte man von Behördenseite aus Kapazitätsgründen keinesfalls nachkommen. Stattdessen erfolgte Ende Juli die womöglich endgültige Aufforderung, die Anlage rückzubauen und das Gelände zu räumen.
Der Offroad-Vize-Vorsitzende indes zweifelt an der Alternativlosigkeit dieses Beschlusses und ist der Meinung, dass das Bauamt durchaus über einen gewissen Entscheidungsspielraum verfüge: „Wir stören hier niemanden, bereichern das örtliche Vereinsleben und haben mittlerweile rund 80 Mitglieder. Müsste der Stadt also nicht vielmehr daran gelegen sein, uns zu unterstützen?“ fragt er.
Bevor an der Franziusstraße endgültig die Mini-Motoren ausgehen, würde sich Schibulla daher sogar schriftlich an OB Thomas Westphal persönlich wenden.
Ob es dazu kommen wird bzw. wie es nun überhaupt weitergeht: Vorerst offen – Amtsschimmel sind halt in der Regel ausdauernde Tiere.