Das Huckarder Binarium mit dem Smart-Rhino-Quartier zu vergleichen, wäre insgesamt übertrieben. Was beides allerdings verbindet: Hier wie dort wurde in diesem Jahr eher beiläufig das Projektaus verkündet.
Im Falle des Huckarder Digitalmuseums ging Inhaber Christian Ullenboom vor wenigen Tagen mit der Neuigkeit an die Öffentlichkeit. Nicht nur im Ort ist man hier und da erstaunt, wie die Stadt diesen Besucher-Trumpf so leichthin aus der Hand geben kann. Hier allerdings liegt ein Missverständnis vor, wie auch der Museums-Chef im Telefoninterview klarstellt: Das Binarium war nämlich Zeit seines Bestehens nie ein gemeinnütziges, kommunales Haus, sondern immer in rein privater Hand.
Aus der Taufe gehoben wurde es vor rund zehn Jahren, nachdem Christian Ullenboom – seines Zeichens sehr erfolgreicher Autor von Computer-Sachbüchern – beschlossen hatte, eine private Sammlung von Retro-Computern aufzubauen und im Dortmunder Westen durch Evonik die für seine Pläne perfekten Räumlichkeiten angeboten bekam.
Nun aber will sich der vom Niederrhein stammende Eigentümer neuen Ideen zuwenden. Nicht aus finanziellen Erwägungen: „Das Binarium hat nie Verluste gemacht“, unterstreicht der Museums-Chef. Stattdessen wünscht sich Ullenboom, wie er erzählt, wieder mehr zeitliche Flexibilität in seinem Leben – und war Mitte September mit der Suche nach Nachmietern offenbar erfolgreich, weswegen das baldige Aus des Hauses mittlerweile beschlossene Sache ist. Letztmalig die Türen öffnen wird das Binarium daher am 3. Dezember 2023. Was die Zukunft der Huckarder Sammlung angeht, scheint der Museums-Chef schon die eine oder andere Idee zu haben, ohne die Katze aus dem Sack lassen zu wollen.
Klar hingegen ist: Übernommen wird das Gebäude durch die AWO, die Malteser sowie bethel.regional. Gemeinsam wollen die drei Verbände am Hülshof 28 ein neues Betreuungsangebot aufbauen.