Am Anfang standen noch größere Pläne: Von einem Naturlabor, und sogar einer Baumhaus-Hotelanlage träumten die Verantwortlichen im Revierpark Wischlingen anno 2017. Dass daraus nichts wurde, hatte letztlich ganz profane Gründe: Das entsprechende Landesförderprogramm genehmigte eine geringere Summe als ursprünglich erhofft.
Doch auch mit 6 Mio. € kann man noch einige Impulse setzen, und so bekommt Dortmunds Revierpark ab dem Herbst seine erste umfänglichere Generalüberholung in ziemlich genau 42 Jahren.
Was natürlich gleich mal die Frage aufwirft, warum erst jetzt der Startschuss fällt: Bei der erstmaligen öffentlichen Vorstellung der Modernisierungspläne vor ziemlich genau drei Jahren war ein Baubeginn für den Sommer 2019 in Aussicht gestellt worden. Laut Susanne Brambora-Schulz, beim RVR in leitender Funktion zuständig für Freiraumentwicklung und Landschaftsbau, hat es umfänglichere Verzögerungen im Vergabeverfahren allerdings gar nicht gegeben – der ursprünglich genannte Zeitrahmen sei eher auf zu optimistische Erwartungen seitens der Projektleiter zurückzuführen.
Im renovierten Park sollen Naturerlebnis und Umweltbildungsangebote stärker in den Fokus gerückt sein – etwa durch den sog. „Naturloops“, also einen sich durch den Park ziehenden Naturerlebnispfad mit Stationen wie „Visions Tree“ oder einem Schwimmsteg, bei dem die Route Ponton-ähnlich über den Wischlinger Teich führt. Nicht weit vom Lehrpfad entfernt möchte das „Grüne Klassenzimmer“ zum außerschulischen Lernort für den Nachwuchs der Umgebung werden.
Einher geht die Einrichtung dieser neuen Elemente sowohl mit einer (dringend notwendigen) Sanierung des Teichs sowie der Umgestaltung einiger Rasenflächen zu Blühwiesen mit Obstgehölzen.
Über Rodungsarbeiten und Neupflanzungen soll auch das Waldareal, dem beispielsweise an den Rändern überwiegend das Buschwerk fehlt, in einen widerstandsfähigeren und „natürlicheren“ Zustand versetzt werden.
Und auch die Umrüstung der Wegebeleuchtung auf sowohl kostensparendes als auch insektenschonendes LED-Licht ist dem Umweltgedanken verpflichtet.
Attraktiv für den Nachwuchs dürfte vor allem die Neugestaltung des Wasserspielplatzes sein. Zahlreiche Pumpen, Schaufelräder, Fontänen und nicht zuletzt ein Matschbecken werden ihre Wirkung vermutlich nicht verfehlen.
Bevor indes die Bagger zu rollen beginnen, ist noch einmal ein halbes Jahr des Wartens angesagt. Der Grund dafür indes klingt schlüssig: „In der Pandemie zieht es mehr Menschen denn je zur Freizeitgestaltung in öffentliche Parks und Grünanlagen. Denen wollen wir dieses Vergnügen derzeit nicht schmälern“, erläutert Susanne Brambora-Schulz. Fallen wird der Startschuss nun also in etwa fünf Monaten, von März bis Jahresende 2022 ist in Wischlingen dann mit Teilsperrungen zu rechnen, bevor sich die Freizeitanlage – hoffentlich attraktiver und naturnäher als je zuvor – erneut ihren Besuchern präsentieren wird. Und sogar eine offizielle Wiedereröffnungsfeier könnte dann ja wieder ein echtes Thema sein.