Auf der Homepage des Frauenzentrums Dortmund ist es noch als Angebot gelistet, doch tatsächlich endete vor wenigen Tagen diezwei jährige Geschichte des „Offenen Wohnzimmers“ in der Roßbachstraße. Gestartet mit großzügiger Unterstützung der „Aktion Mensch“ boten die Räumlichkeiten seit Mai 2022 zunächst Frauen, Kindern und Familien aus der Ukraine eine Anlaufstelle und Zuflucht. Hier gab es Hilfe bei behördlichen Angelegenheiten, bei der Schulfindung oder sogar einen mitinitiierten Sprachkurs. Nach und nach erweiterte man das Spektrum den Bedürfnissen der kleinen und großen Gäste entsprechend weiter.
Im zweiten Jahr modifizierte man das Konzept ein Stück weit und öffnete sich auch für Geflüchtete anderer Herkunfstländer.
Für zwischenzeitliche finanzielle Entlastung sorgten 2023 durch die Ikea-Stiftung zur Verfügung gestellte 40.000 €, nach und nach allerdings wurde laut Projektkoordinatorin Nathalie Laufenburg offenkundig, dass man das Angebot ohne weitere öffentliche Unterstützung nicht würde erhalten können.
Die Hoffnung auf Hilfe durch das städtische „nordwärts“-Projekt wiederum erfüllte sich nicht: Teils, weil – gemäß der festgeschriebenen Förderrichtlinien – aus diesem Topf ohnehin keine Raum- oder Personalkosten finanziert werden.
Enttäuschung machte sich bei Nathalie Laufenburg und ihrem Team aber dennoch breit: „Einen Vor-Ort-Termin“, erzählt sie, „sagte die Stadt Ende Februar kurzfristig telefonisch wieder ab. Obwohl man für die Geflüchteten doch genau diese Art von Angeboten schaffen will, bestand also leider kein Interesse an einem Besuch.“ Und so ereilte das Offene Wohnzimmer mit Auslaufen des aktuellen Mietvertrags Ende April schließlich ein absehbares Ende, das keineswegs „happy“ war. In die Räumlichkeiten an der Roßbachstraße wird nun im Laufe des Junis ein Fotostudio einziehen.
Eine Stellungnahme der Stadtverwaltung zum Sachverhalt wurde von unserer Redaktion angefragt, steht aber noch aus.
Das Frauenzentrum seinerseits hofft, zumindest sein Frauencafé an anderer Stelle im Ort weiter betreiben zu können. Hier laufen derzeit noch Gespräche, mit einer Entscheidung ist laut Nathalie Laufenburg Anfang des Sommers zu rechnen.