Ein ausgetüfteltes Skript brauchen sie nicht für ihren Männertreff an der Erpinghofstraße, ein eisernes Gesetz hingegen gibt’s, wie alle Teilnehmer bestätigen können: „Wir grillen immer!“, unterstreicht auch Presbyter Lars Mutmann, der bei „AlleMann“ schon seit Jahren zur Stammbesetzung zählt. Insofern kommt Frank Blase beim Treffen an jedem 2. Freitag im Monat elementare Bedeutung zu, denn der Grillmeister verlässt seinen Posten nach übereinstimmenden Schilderungen jeweils erst, wenn der letzte hungrige Magen versorgt und das letzte Würstchen verteilt ist.
Auch bis das soweit ist, besteht für Frank Blase wie alle anderen Besucher allerdings hinlänglich Gelegenheit, miteinander zu quatschen und mit dem einen oder anderen Kaltgetränk anzustoßen. Womit wir bei den anderen Gründen wären, warum „AlleMann“ seit mittlerweile über zehn Jahren im Gemeindehaus der Miriam-Gemeinde zusammenkommen: Insgesamt dürfte es der Begriff „Geselligkeit“ sicherlich am treffendsten umschreiben. Etwa ein gutes Dutzend Gäste findet sich hier Mal für Mal ein, und die Altersstruktur der Truppe ist dabei erstaunlich gemischt. Bei Dreißig geht’s per Selbstdefinition los, der älteste Stammgast wiederum hat die Siebzig schon überschritten. Und sollte jemandem von ihnen zwischendrin mal der Sinn nach etwas weniger Kommunikation steht, lässt sich dank des Kickers im Raum sowie des angrenzenden Billardzimmers auch hier schnell eine Lösung finden.
Zudem gönnt sich Huckardes Männertreff in loser Folge auch mal etwas Besonderes: Da bricht man dann beispielsweise gemeinsam zur Stadionbesichtigung auf oder tritt gemeinsam mit allen Interessierten im Anschluss an den Open-Air-Gottesdienst der Gemeinde bei einer Radtour in die Pedale. Außerdem sind „AlleMann“, bei denen auch Pfarrer Frank Riemer gerne und halbwegs regelmäßig mitmischt, im Nebenjob so etwas Ähnliches wie Pfadfinder – beim jährlichen Aufstellen des Weihnachtsbaumes etwa zu helfen ist offensichtlich eine Frage der Ehre. Und auch als vor drei Jahren vor Ort eine neue, fest installierte Bierhütte benötigt wurde, schnappte man sich die Werkzeuge und griff der Gemeinde unter die Arme.
Das Herzstück aller Unternehmungen aber bleiben die monatlichen Treffs an der Erpinghofstraße, die in Lockdown-Zeiten so manch ein regelmäßiger Gast herbeigesehnt haben dürfte. Dass der Truppe im Keller des Gemeindehauses die Gesprächsthemen ausgehen, dürfte nämlich bisher noch nie vorgekommen sein. Und ebenso wenig, dass jemand mit Magenknurren den Heimweg anzutreten hatte – denn gegrillt wird schließlich immer!