Das Tröstlichste an Unglücken und Katastrophen ist oft die Begegnung mit hilfsbereiten Menschen. Auch vor dem Hintergrund des verheerenden Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet von Anfang Februar gibt es immer wieder engagierte Gruppen- oder Einzelinitiativen, die sich bemühen, das entstandene Leid zu lindern.
Am Kirchlinder Bert-Brecht-Gymnasium etwa wandten sich Ende Februar gleich zwei Schülerinnen unabhängig voneinander mit der Bitte, eine schulinterne Sammelaktion starten zu dürfen, an BBG-„Chefin“ Sabine Schmidt-Strehlau. Die Erinnerung an die vor einem knappen Jahr durchgeführte Spenden-Initiative für die Ukraine stimmte Aysima Aksu dabei nach eigenen Worten „sehr zuversichtlich, dass man uns nicht wegschicken würde.“ Mit ihrer Einschätzung lag die Achtklässlerin, wie sich herausstellen sollte, richtig. In der Folge klapperte die 13-Jährige, die im Erdbebengebiet selbst entferntere Verwandtschaft besitzt, gemeinsam mit der zwei Jahre älteren Mina Ünal sämtliche Klassenräume ab. Die Spendenbox des Duos füllte sich dabei zur beider Freude kontinuierlich. Parallel verschickte die Schulleitung Mails mit Spendenaufforderungen und angefügter Bankverbindung an Lehrerkollegium und Elternpflegschaft.
Vier Tage dauerte die Charity-Tour von Mina und Aysima, die anschließend gerührt zu berichten wusste, dass „insbesondere die unteren Jahrgänge richtig tief in die Taschen gegriffen haben.“
Der finale Kassensturz erfüllte das Orga-Duo zu Recht mit Stolz: Etwas mehr als 2000 € waren im Laufe der Woche für den guten Zweck zusammengekommen. Reiflicher Überlegung entsprang der Entschluss, den erzielten Betrag schließlich dem Deutschen Roten Kreuz zur Verfügung zu stellen: „Erstens“, erklärt Aysima, „wollten wir uns eine Organisation ohne Religionsbezug aussuchen. Und zweitens haben nur die größeren Hilfsorganisationen die Möglichkeit, in beiden Ländern – also auch in Syrien – zu helfen.“