Begleiter des Menschen sind Pferde schon seit ewigen Zeiten, aber erst vor knapp 50 Jahren wurde ihr therapeutisches Potential entdeckt (bzw. wiederentdeckt).
Insbesondere Kindern können die Tiere in vielfältiger Weise helfen, und z. B. dazu beitragen, unterdrückte Gefühle zuzulassen oder das Selbstvertrauen zu steigern.
Seit 2014 wird auch auf dem Reiterhof des RV Kirchlinde an der Mosselde mit dieser Therapieform gearbeitet. Rehabilitationspädagogin Inke Grauenhorst und der Reiterclub fanden vor rund drei Jahren zusammen. „Ich habe für die Kooperation keinen elitären Zirkel, sondern einen Verein für jedermann gesucht“, berichtet die aus dem Harz stammende 39-Jährige. Acht Jahre arbeitet sie mittlerweile in ihrem Beruf, und ist nahezu an jedem Werktag in der Kirchlinder Reithalle zu finden.
Grund zur Sorge bereitete bislang allerdings die Tatsache, dass die Krankenkassen die Kosten einer Reittherapie für gewöhnlich nicht übernehmen. So war man in der Vergangenheit auch in Kirchlinde häufig auf Geldspenden von gemeinnützigen Organisationen oder Unternehmen angewiesen.
Hier allerdings tat sich Anfang Dezember mehr als nur ein Silberstreif am Horizont auf, sagte das Jugendamt in einer vertraglichen Vereinbarung doch zu, künftig nach Einzel-Überprüfung zur Finanzierung der Therapien bereit zu sein.
Inke Grauenhorst ist überglücklich über diese neue Entwicklung und schwärmt davon, wie schnell es den Kindern mit Hilfe der großen, ruhigen Tiere mitunter gelingt, über sich hinauszuwachsen.
„Keine Frage, ich hab meinen Traumjob gefunden“, sagt sie. Man glaubt’s ihr aufs Wort.
Inke Grauenhorst richtet sich mit ihrem Angebot an Kinder und Erwachsene. Um einen Termin zu vereinbaren oder weitere Informationen zu bekommen, kann man sich unter 0231/ 37 36 68 an den Reiterverein oder unter 0177/ 73 10 855 direkt an die Reittherapeutin wenden.