Eine schwülwarme Glocke lag am 14. Juni nicht nur, aber eben auch über Kirchlinde. Bemerkbar machte sich dies leider erst einmal auch in den Besucherzahlen beim Straßenfest, mit dem die Kirchlinder Woche traditionell seinen Abschluss findet. Sich zu bewegen war irgendwie … äußerst mühsam. Ein paar der Anwesenden allerdings blieb gar nichts anderes übrig als den Puls nach oben zu jagen, griffen sie doch nach einem Titel: Dem der diesjährigen Meister im Bettenrennen nämlich.
Und siehe da: Als hier um kurz nach drei das erste Team ins Rennen geschickt wurde, standen die Menschen am Streckenrand dann doch wieder dicht an dicht.
Etwas später dann ging auch der Titelverteidiger „Bedachungen Burmann Weller“ erstmals auf die Strecke. Eine gute Minute später war die Truppe zwar wieder im Ziel, ihr Käpt’n jedoch nicht mehr an Bord: „Außenbandriss“ lautete die erste Vermutung der direkt präsenten Sanitäter, die vermutlich selbst überrascht waren, aktiv ins Geschehen eingreifen zu müssen. Von weiteren gravierenden Blessuren blieben die Aktiven bei dieser Hitzeschlacht am Bärenbruch im weiteren Verlauf zum Glück verschont. Als der Finaldurchgang aber – ein Novum in der Kirchlinder Bettenrennen-Historie – einen sekundengenauen Gleichstand zweier Teams zum Ergebnis hatte, schwenkten beide die weiße Fahne: Bitte nicht noch eine Etappe! Und so hat Dortmund nun also für die nächsten rund zwölf Monate mit dem bisherigen Titelträger und dem VfR Kirchlinde erstmals zwei Stadtmeister in dieser „etwas anderen“ Sportart.
Neben dem spektakulären, schweißtreibenden Geschehen auf der „Rennstrecke“ zogen auch noch die Bühnen-Darbietungen des Nachwuchses reichlich Gäste an. Und auch in diesem Jahr schienen die Sportakrobatinnen des KSV Kirchlinde die Schwerkraft mitunter außer Kraft zu setzen. Die bühnenerfahrene Truppe der Narrenzunft Blau-Gold wiederum schlüpfte auch bei diesem Event in Kostüme und legte einen launigen „Piratentanz“ aufs Parkett.
Eine bedauerliche Lücke wiederum tat sich wenige Meter von der Bühne entfernt auf, wo der Kirchlinder Jugendtreff mit seinem Bastelangebot alleine die Stellung hielt: Dass eine offizielle Institution wie die Rahmer Jugendfreizeitstätte solch eine Veranstaltung neuerdings links liegen lässt, ist kaum nachzuvollziehen.
Einen zweiten Hitzetag bekamen die Kirchlinder glücklicherweise nicht serviert. Bei moderaten Temperaturen lud der Sonntag je nach individueller Laune zu Kaffee-und-Kuchen, dem einen oder anderen Gläschen Bier bzw. Wein, ein paar Snacks oder – bis zu einem gewissen Alter – zum Austoben auf Hüpfburg und Bungee-Trampolin ein. Zwischendrin sorgten die Lokalmatadoren vom Kirchlinder Trommlerkorps sowie das Blasorchester Dolberg immer mal wieder für ein paar Minuten Live-Musik.
Der Schlussakkord allerdings kam, wie schon im Vorjahr, leider wieder nicht vom Dortmunder Shanty-Chor. Wobei man dort auf Nachfrage beruhigte: Schlicht und einfach aufgrund von Terminschwierigkeiten fehlten Die Lütgendortmunder auf der Kirchlinder Kreuzung. Im nächsten Jahr möchte man sehr gerne wieder mitmischen – bei jedem Wetter.

















