Zoom-Konferenzen mögen im Trend liegen, aber Brieffreundschaften haben sicherlich mehr Charme. Die Widey-Grundschule hat vor ein paar Wochen eine solche geknüpft. Jahrelang nämlich standen für deren Schulklassen in regelmäßigen Abständen kleine Ausflüge zum Kirchlinder AWO-Seniorenheim auf dem Programm: Gemeinsam marschierte man dann los, um sich an der Bockenfelder Straße zu informieren, miteinander zu plauschen und Spiele zu spielen. Das klappte prima und machte beiden Seiten viel Spaß.
Als nun diese Besuche nicht mehr möglich waren, und im Unterricht zudem „Briefe schreiben“ auf dem Programm stand, zählten sie an der Egilmarstraße eins und eins zusammen: Die Kinder selbst waren es sogar, die letztlich vorschlugen, mit den Kirchlinder Senioren künftig doch wenigstens auf dem „Postweg“ in Kontakt zu bleiben.
So machte sich also der komplette Nachwuchs des 3. Jahrgangs ans Werk, und schrieb und malte drauflos. Der auf diese Weise selbst produzierte Stapel aus über sechzig bunten Briefen konnte sich wirklich sehen lassen und sorgte anschließend bei den Adressaten für Begeisterung. So groß war die Freude, dass sich auch die Senioren nicht lumpen ließen und ihrerseits alle Briefe individuell beantworteten.
Ein solch gelungenes Projekt, das gleichzeitig die Distanz zwischen den Generationen überbrückt sowie ein Stück vom Corona-Blues vertreibt, soll selbstverständlich – sofern es die Gegebenheiten irgendwie zulassen – weiter fortgeführt werden. Wenn möglich, bis man sich dann eines schönen Tages auch wieder persönlich begegnen kann. Weil Brieffreundschaften offensichtlich immer noch ihren besonderen Charme haben!