Hatte der TSV Kirchlinde vor wenigen Jahren tatsächlich noch die Sorge, die Laufszene verliere das Event im Dortmunder Westen etwas aus den Augen? Schnee von gestern! Inzwischen nämlich trifft offenbar das exakte Gegenteil zu, und die Organisatoren konnten zum zweiten Mal in Folge einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen. Mit 950 Aktiven ist man zudem mittlerweile so dicht an eine „Schallmauer“ herangerückt, dass „vierstellig werden“ für 2026 ab sofort erklärtermaßen das Ziel ist.
Beim Jahr für Jahr vom TSV in Eigenregie gestemmten Event vertraut man nicht nur organisatorisch auf Engagement „made in Kirchlinde“, auch die musikalische Unterstützung fand man erneut vor der Haustür. Und dabei handelte es sich in diesem Jahr nicht nur um das unverwüstliche Trommlerkorps „Gut Klang“, welches entlang der Laufstrecke für Zusatzmotivation sorgte. Auch im Start-/Ziel-Bereich vor der „Kochschule“ war, bei idealem Lauf-Wetter, erstmals Live-Musik Trumpf. Insgesamt drei Sets servierte die lokale Formation „Project II“ den Gästen und wusste dabei über die komplette Distanz zu überzeugen.
Gleiches galt für den Kölner Johannes Dufner, der sich in 1:17 Std. den Halbmarathon-Sieg bei den Männern holte. Der wiederum blieb im Falle der Frauen in Dortmund, wobei Titelverteidigerin Alexandra Krämer vom LC Rapid allerdings alles abrufen musste, um Jessie Jaspers am Ende 45 sec abzunehmen.
Über einen Heimsieg durfte sich der TSV über die 5 km-Distanz der Frauen freuen, wo Lokalmatadorin Angelina Geitz mal wieder ihr großes Potential unter Beweis stellte. Zweite wurde die Bochumerin Sinthuya Gösmann, die 2024 noch knapp am Podest vorbeigeschrammt war.
Vor dem Bambini-Lauf, „um den Baum und zurück“, drückt in Kirchlinde seit jeher niemand die Stoppuhr. Trotzdem muss, wer die Nase vorn haben will, sich auch hier schon richtig reinhängen. Erlaubt allerdings ist jede Strategie: Ganz auf eigene Faust, schnaufend wie eine kleine Lok an Mamas Hand oder – sollten alle Stricke reißen – auch mal ein paar Meter huckepack. Hauptsache, es hat Spaß gemacht und man konnte echte, aufregende „Wettbewerbs-Luft“ schnuppern.
Die atmeten beim jüngsten Friedenslauf im Übrigen nicht nur erfreulich viele Sporter*innen ein, sondern auch etliche mit richtig weiter Anreise. So war an der Kochschule sowohl Bayern als auch Belgien am Start, und ein Teilnehmer hatte die Berliner mit der Kirchlinder Luft getauscht.
Neben sportlichen Höchstleistungen kam auch das gesellige Beisammensein nicht zu kurz. Nach dem Zieleinlauf feierten viele Teilnehmer ihre persönlichen Erfolge bei Grillspezialitäten, Kuchen und Kaltgetränken. Familiäre Stimmung und Gemeinschaftsgefühl waren auch in diesem Jahr wieder Markenkern des Sport-Events, mit welcher die Kirchlinder Woche seit über drei Jahrzehnten ihren Anfang nimmt.

















