Rechts und links Klassenräume, mittendurch ein Flur: Nach diesem einfachen Muster gestaltete man früher Schulen, und abgesehen von ein paar hier und da untergemischten Aufenthaltsbereichen wurde an diesem Prinzip nie wirklich gerüttelt. Bleiben allerdings soll dies in Zukunft nach dem Willen der neuen Dortmunder Schulbauleitlinie nicht so. Auch das Bert-Brecht-Gymnasium will sich Richtung „Cluster-Bauweise“ mit variabel nutzbaren Räumen und Aufenthaltsflächen orientieren, dafür aber braucht es mehr Platz, der laut Schulleiterin Sabine Schmidt-Strehlau am Sumbecks Holz nach der „offiziellen“ Umwandlung in eine fünfzügige Schule ohnehin knapp zu werden droht.
Entsprechend groß ist bei ihr die Freude über eine bevorstehende Expansion des BBG, die womöglich noch im Laufe des Junis ihren Anfang nehmen kann. Dann nämlich wird an der Bockenfelder Straße voraussichtlich der erste Spatenstich für das neue Oberstufenzentrum des Gymnasiums erfolgen. Auf üppigen fast 6600 m2 Geschossfläche soll nach Fertigstellung insbesondere die Sekundarstufe II eine neue Heimat finden. Klar ist jedoch, dass das L-förmige neue Gebäudesegment nicht mit dem Baubestand verbunden werden kann, und schon heute erstreckt sich das Schulleben an BBG und Droste-Hülshoff-Realschule seit der Umnutzung der ehemaligen Hauptschul-Räumlichkeiten auf zwei Häuser. „Hier entsteht quasi ein Campus“, fasst Schulleiterin Sabine Schmidt-Strehlau die bevorstehende Entwicklung zwischen Bockenfelder Straße, Dorloh und Sumbecks Holz zusammen. Das hat bei aller Freude über die hinzugewonnenen Möglichkeiten natürlich auch Nachteile: Weitere Wege für die Schülerinnen und Schüler oder eine räumlich stärkere Trennung der älteren und jüngeren Jahrgänge. Aktuell hat das BBG, die zukünftige Raumnutzung betreffend, die Detailplanungen noch nicht abgeschlossen.
Bezugsfertig sein könnte das Oberstufenzentrum nach Architektensicht aufgrund der zum Einsatz kommenden Modularbauweise bereits im September 2023, also zum Start des übernächsten Schuljahres. Das Bild der Bockenfelder Straße kurz vor der Grenze zum Ortsteil Westrich dürfte das an den Hang gebaute, drei- bis viergeschossige Gebäude merklich verändern, das Kirchlinder Schulleben wiederum wird nach dem Ende der Raumnot aller Voraussicht nach ein entspannteres sein.