Wenige Wochen bevor sich alles änderte, hatte es Kirchlindes Nachwuchs 2020 beim Kinderkarneval noch so richtig krachen lassen. Danach allerdings war eben auch für die Narrenzunft Blau-Gold Kirchlinde zweieinhalb Jahre lang fast durchgehend Aschermittwoch – und so sahen die Verantwortlichen, wie Vereinspräsidentin Vivien Greve gesteht, ihrem diesjährigen Neustart mit klopfendem Herzen entgegen.
Der wiederum bot am Ende vor allem Anlass zu großer Freude, denn am Tag vor Rosenmontag tobten die Kinder ab 15.11 Uhr genauso begeistert durch die volle Aula des Kirchlinder Schulzentrums wie eh und je. Denn schließlich war es beim Bühnenprogramm mit jeder Menge Formations- und Solo-Darbietungen quasi unmöglich, still zu sitzen. Und auch bei der Saal-Polonäse ließ sich der Nachwuchs, für den es in vielen Fällen sicherlich die persönliche Karnevals-Premiere war, nicht lange bitten. Für viel Gekicher und die Möglichkeit, selbst auf der Bühne aktiv mitzumischen, sorgten zudem der „Zeitungstanz“ und das „Mumienwickeln“, das den beteiligten Eltern hier und da den Schweiß auf die Stirn trieb. Diese waren zu Vivien Greves großer Freude „in den allermeisten Fällen auch verkleidet hier erschienen.“
Abgerundet wurde der ausgelassene Nachmittag durch einen Besuch des Kinderprinzenpaares Nicklas I. und Mailin I., die sich um 17 Uhr auf der Bühne die Ehre gaben.
Ihr erstes Erfolgserlebnis der laufenden Session hatten Kirchlindes Narren schon einige Tage zuvor verbuchen können. Die Weiberfastnachtssitzung in Huckardes Alter Schmiede nämlich war nicht einfach nur gut besucht, sondern – wie die Verantwortlichen mit einer Mischung aus Stolz und Staunen feststellen durften – bei ihrer 19. Auflage erstmals restlos ausverkauft. Was allerdings fast ausschließlich den weiblichen Gästen zu verdanken war, machte die Gruppe der ebenfalls willkommenen „Männern in Frauenkleidern“ doch gerade einmal zwei von 180 Besuchern aus.
Aber wie auch immer: Die zurückliegenden, erfolgreichen Tage haben auf Seiten der Narrenzunft den Glauben daran wachsen lassen, dass das Herz vieler Dortmunder – auch jenseits von Rosenmontag und Weiberfastnacht – weiterhin für den Karneval schlägt. Daher wird der Schwung jetzt mitgenommen, indem man für den 11. März zum „Schnuppern“ bzw. zum Probetraining in die eigenen Räumlichkeiten in der Kirchlinder „Kochschule“, Westerwikstr. 13, einlädt. Ab 12 Uhr dürfen Jung und Alt unter Anleitung von Trainerin Daniela Wagner ausprobieren, ob sie Spaß am gemeinsamen Tanzen und Singen haben. Und möglicherweise wird beim Karneval 2024 ja dann ihnen auf der Bühne zugejubelt.