Manchmal sind die guten Ideen die (buchstäblich) naheliegenden: Von der Kooperation zwischen Droste-Hülshoff-Realschule und den LWL-Museen versprechen sich beide Seiten einiges, und entsprechend vielfältig sind die Planungen. Widerspiegeln wird sich die Zusammenarbeit etwa im Erdkunde-Unterricht der Kirchlinder Sechstklässler, die sich aufmachen werden, um das Gelände der Bövinghauser Zeche Zollern zu erkunden.
Zum Thema „nachhaltige Ernährung“ leisten Aufenthalte im Arbeitergarten des Museums ihren Beitrag, und selbst auf virtueller Ebene hat man ein gemeinsames Projekt im Visier: Informatikschüler:innen der 7. und 8. Klassen nutzen die Education-Edition des bekannten Spiels Minecraft, um sich im industriehistorischen Kontext als Nachwuchs-Architekten bzw. -Techniker zu versuchen.
„Museumskompetenz“ steht auf dem Plan der 7. Jahrgangsstufe, die im Fach Geschichte die Möglichkeit bekommen, „auf Zollern“ hinter die Kulissen zu blicken und die Museums-Kernaufgaben Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln kennenzulernen.
Ende März öffneten sich in diesem Rahmen für 19 Siebtklässler sogar die Türen zur Zollern-Schatzkammer: Im Bövinghauser Depot lagern, sorgfältigst gesichert und archiviert, rund 250.000 (!) industriegeschichtliche Objekte – darunter Skurrilitäten wie ein ursprünglich auf der Hattinger Henrichshütte stationierter Computer aus den frühen 1970ern, der sich seine Speicherkapazität von 16 Kilobyte mit gigantischem Energieaufwand erkämpfen musste.
Ein Beispiel eindrucksvollen modernen HighTechs stellt hingegen die „Thermostickstoffkammer“ des Museums dar. In diesem hermetisch abgedichteten, sauerstoffarmen Raum werden neue Exponate zwischengelagert, um sie vor Verfall zu bewahren. Hierbei ist Geduld Trumpf: Holzobjekte etwa bleiben zwölf Wochen, Gemälde sogar 16 Wochen in der Kammer, um schädlichen Mikroorganismen die Grundlage zu entziehen. Gerade einmal zwanzig solcher Räume, schätzte Museumstechniker Sven Jüttemeier, sind deutschlandweit derzeit in Betrieb.
Ein Besuch in der Zollernschen Dauerausstellung rundete den Vormittag der DHR-Schüler:innen ab. Am Sumbecks Holz soll das Erlernte bald zu einer eigene kleine Schulausstellung zusammengefasst werden.