Der Trommelwirbel zog sich schon ein Weilchen hin, allerdings ohne Garantie für ein glückliches Ende. Seit dem 14. Juli indes kann Dortmunds Musikszene ebenso nach vorne blicken wie die Belegschaft der ehemaligen Just-Music-Filiale am Martener Hellweg, ist die Bahn doch endlich frei für die erhoffte positive Botschaft. Und die lautet: Dortmund wird ab September wieder ein eigenes Musikgeschäft haben.
Derlei Tage schienen nämlich eigentlich endgültig gezählt, seitdem das Berliner Stammhaus von „JustMusic“ inmitten der Corona-Pandemie die Notbremse zog und sich entschloss, sämtliche über die Republik verteilte Filialen dichtzumachen.
Am Martener Hellweg reiften daraufhin bald Pläne, sich nicht widerstandslos in das vermeintliche Schicksal zu fügen. Schließlich nahmen drei der Mitarbeiter das Heft in die Hand, und entwickelten eine Geschäftsidee mitsamt Business-Plan zur Fortführung des Betriebs in Eigenregie. Mitte Juli dann gab auch die letzte der beteiligten Banken das ersehnte „Okay“ für den Start des „MusikCenter Dortmund“.
Seither ist am Martener Hellweg alles auf die kommende Wiedereröffnung ausgerichtet, die abhängig von logistischen Vorarbeiten und offiziellen Genehmigungen irgendwann im Laufe des Septembers erfolgen soll. Ob’s zur Feier des Tages ein bisschen Live-Musik, lediglich „Bratwurst und Bier“ oder nicht einmal das geben wird, liegt in den Händen von Corona: Die gewährten Spielräume möchte der neue Laden jedenfalls gerne ausschöpfen. Insgesamt acht Köpfe umfasst das künftige Verkaufsteam, und sie alle sind den Stammkunden aus der Vergangenheit bekannt.
An ihrer Idee, das MusikCenter auch zu einer Live-Location zu machen, halten die drei Geschäftsführer Christian Bartelt, Mathias Schaaf und Thomas Middendorf übrigens weiterhin fest. Rund sechs Mal jährlich möchte man vor allem der lokalen Musikszene eine neue Option an die Hand geben und Besucher im Rahmen von sogenannten „Sofa-Konzerten“ begrüßen. Die werden parallel online gestreamt und können so für die Bands im Nachklang als musikalischen Visitenkarte funktionieren. Die wichtigste Neuigkeit allerdings dürfte für all jene Dortmunder Musiker, die ihre Stadt schon auf direktem Wege in Richtung Musik-Wüste sahen, sein: Die Wüste lebt!