Das Westfälische Schulmuseum in Dortmund-Marten beherbergt eine der größten schulgeschichtlichen Sammlungen Deutschlands. Noch bis Ende des Jahres bietet sich die Gelegenheit für einen Besuch vor der großen Pause, denn danach wird umgebaut.
Vom Einschulungsfoto bis zum Abschlusszeugnis, von der Schiefertafel über den Spickzettel bis zum Mikroskop – über 80.000 Objekte von 1400 bis heute locken ins historische Schulhaus nach Dortmund Marten. Nicht alle sind ausgestellt, vieles wird in Magazinen verwahrt. Um die Sammlung modern zu präsentieren und die Ausstellung technisch auf den neuesten Stand zu bringen, soll das Gebäude nach Ratsbeschluss von 2018 umfassend renoviert werden – inklusive barrierefreien Zugängen. Denn das Gebäude selbst ist ein Ausstellungstück – ein denkmalgeschütztes Schulhaus von 1905. Ein Modell des Hauses soll die Besucher*innen künftig im neuen Foyer mit Kasse und Museumsshop begrüßen.
Was passiert bis zum Umbau?
Bis Ende des Jahres laufen alle Angebote des Westfälischen Schulmuseums wie bisher. Spannende Themen-Führungen durch die Ausstellung, historischen Schulstunden, Sprechstunden für alte deutsche Schriften und viele andere Veranstaltungen finden weiterhin statt. Auch laden Themen wie „Die Zauberschule“, „Tatort Museum“ und die „Vampirschule“ dazu ein, hier aufregende Kindergeburtstage zu feiern. Die Führungen zum „Tag des Offenen Denkmals “ am 8. September sowie zur „Dortmunder DEW21-Museumsnacht“ am 21. September finden ebenfalls statt.
Was wird umgebaut und warum?
Vor der Sanierung muss das Gebäude leer gezogen werden – und damit ist weitaus mehr verbunden als bei einem normalen Umzug. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schulmuseums nutzen die Gelegenheit, die Objekte der umfangreichen Sammlung zu inventarisieren, digital zu erfassen und auf ihren Zustand zu überprüfen. Allein das dauert gut ein Jahr. Im zweiten Schritt wird das Gebäude umfangreich saniert. Das Schulgebäude an der Wasserburg 1 wird seit 1990 als Schulmuseum genutzt, davor hatte das Haus verschiedenste Funktionen und war auch einmal eine Polizeischule. Beim Umbau soll der ursprüngliche Bauzustand teilweise wieder hergestellt werden. Grundlage dafür sind historische Fotos. Das Gebäude bekommt Sprossenfenster aus Holz und neue Bodenbeläge, außerdem werden abgehängte Decken freigelegt. Doch auch Fortschritt zieht ein: Das Dach soll eine Photovoltaik-Anlage, einen Aufzug, Treppenlift und breitere Türöffnungen erhalten. Geplant ist eine Eröffnung nicht vor 2028.
Was passiert während des Umbaus?
Auch nach der Schließung 2025 soll es weiter Programm geben. Bei der Sprechstunde „Oma, kannst du das lesen?“ werden an jeden ersten Dienstag im Monat alte deutschen Schriften entziffert, außerdem begutachtet der Museumsleiter bei den „Martener Schätzchen“ weiterhin Kunstwerke im Martener Meilenstein. Und: Mit dem „Museumskoffer“ wird es das Schulklassenprogramm „Schulalltag vor (gut) hundert Jahren“ ab 2025 weiterhin „to go“ geben. Termine können ab sofort gebucht werden (Tel.: 0231 613095 oder unter dortmund.de/schulmuseum).
Wie sieht die Zukunft aus?
Zeitgleich zum Umbau wird die Dauerausstellung zeitgemäß ausgerichtet. Die Schulgeschichte präsentiert sich künftig in Themenräumen, in denen zum Beispiel der Unterricht mit Lehrmethoden vergangener Zeiten und das Schulleben mit Klassenfotos, Spickzetteln und anderen Fundstücken verschiedenster Generationen gezeigt werden. Der beliebte historische Schulraum um 1900 soll erhalten bleiben.
Weitere Informationen: www.dortmund.de/schulmuseum