Juna ist vier Jahre alt und war noch nie auf einer Kirmes. Umso erfreuter ist ihre Mutter nun, dass sie ihrem Kind, das die Welt in der Pandemie kennenlernt, nun endlich das zeigen konnte, was ihre eigene Kindheit prägte: das Erlebnis Kirmes. Bei „absolut geilem Kirmeswetter“, wie Heimatforscher Wilhelm Mohrenstecher sagt, startete am 26. August die Bartholomäuskirmes. Gerade für die Schausteller:innen bedeutet es einen existenziellen Schritt, vollumfänglich ins Geschäft zurückzukehren. Dennoch haben es nicht alle bis hierher geschafft: „Wir haben auch etwas ausgedünnt“.
Die Besucher:innen jedoch drängten sich am letzten Augustwochenende auf Lütgendortmunds Straßen und gaben Schausteller Patrick Arens recht, der betonte, die Bartholomäuskirmes sei „ein Fest, das durch die Bevölkerung getragen wird“. Das trifft in doppelter Weise zu, braucht es doch nicht nur die Kirmeslustigen, die die Angebote annehmen, sondern auch die Engagierten vor Ort, die sie organisieren. So stellte es sich für Reinhard Sack von der IG Lütgendortmunder Vereine und Verbände als besondere Enttäuschung dar, dass die Vereinspräsenz aufgrund der Baustellen erheblich zurückgefahren war. Statt einer eigenen Bühne bewirtschafteten die Aktiven einen Bierstand. Dort jedenfalls fanden sie breiten Anklang, ebenso wie die vielen Getränke- und Gastronomieangebote, die Fahrgeschäfte für Kinder und Erwachsene und natürlich das Feuerwerk, mit dem die diesjährige Bartholomäuskirmes glitzernd zu Ende ging.