Eine Pflegekraft für zwei Patient:innen braucht es tagsüber laut Betreuungsschlüssel auf der Intensivstation des Knappschaftskrankenhauses Lütgendortmund. Und auch nachts ist eine engmaschige Betreuung der schwerkranken Menschen unumgänglich. Um diese Voraussetzungen auch zukünftig erfüllen zu können, öffnete die Station am vergangenen Donnerstag ihre Türen – für alle, die in der Pflege arbeiten oder sich derzeit in der Ausbildung befinden.
Als Stationsleitung der Intensivstation hatte Dennis Löhrke jedoch auch die Menschen im Blick, die sich aus privaten Gründen für die Abläufe auf der Station interessieren: “Intensivstationen verbindet man ja doch eher mit etwas Negativen, wenn vielleicht mal selber Angehörige dort liegen. Wir möchten einfach zeigen, was wir hier für tolle Arbeit machen.” Auch diese ist wiederum lediglich durch die breite Personaldecke möglich.
Dass zum Beispiel zweimal täglich umfangreiche Visiten stattfinden, ist laut Stationsleitung Löhrke alles andere als eine Selbstverständlichkeit. “Nehmen wir beispielsweise heute, wir hatten heute Morgen sieben Patienten hier und haben eine Stunde lang Visite gemacht von Bett zu Bett.” Stets begleiten Pflegekräfte den Rundgang des Arztes und aufgrund von Zeitmangel sei ein solches Visitenmodell in vielen Kliniken nicht möglich.
Und auch jenseits der Visiten seien die Pflegekräfte aufgrund des Betreuungsschlüssels in der Lage, Therapien in angemessenem Umfang durchzuführen oder “einfach mal Gespräche zu führen”, so Löhrke. Gesprächsbereit seien die Mitarbeitenden auch den Angehörigen gegenüber, wenn diese aufgrund ihrer Arbeitszeiten die vorgegebenen Besuchszeiten nicht einhalten können.