Bei dieser Nachricht reibt sich der eine oder andere womöglich verwundert die Augen: Während die Corona-Krise landauf, landab Schneisen in die Reihen der Einzelhändler und Gastronomen schlägt, wird Marten mit Ende der Lockdown-Begrenzungen – soviel steht fest – um ein Restaurant reicher sein.
Denn im „Alten Brauhaus“ an der Martener Straße warten Jasminka Jurcevic und ihr Team aktuell nur noch auf das „Okay“ von politischer Seite. Anfang November entschied sich die ehemalige Betreiberin der Gaststätte in der Dorstfelder „Glück auf“-Kleingartenanlage zu einem Neustart im Nachbarort, und kurze Zeit später wurden die entsprechenden Verträge unterschrieben. Was der neuen Pächterin dabei bislang das wirtschaftliche Überleben sichert, ist das Entgegenkommen des Gebäude-Eigentümers, der sich zu einer „Corona-Klausel“ bereit erklärte: Bis zum Ende der aktuellen Beschränkungen muss im „Alten Brauhaus“ lediglich für die Nebenkosten aufkommen. Trotzdem wartet Jasminka Jurcevic selbstverständlich mit Ungeduld darauf, endlich loslegen zu dürfen.
Im Laufe der letzten Wochen bekamen die Räumlichkeiten einen frischen Anstrich, wurden Fensterdeko, Lampen und Polsterung ausgetauscht. Das Auge ist an der Martener Straße also bereits versorgt, der Magen hingegen muss noch ein wenig knurren. Dabei haben etliche ihrer Dorstfelder Stammgäste Jasminka Jurcevic ihren Eröffnungsbesuch bereits fest zugesagt. Freuen dürfen (nicht nur) sie sich auf einen Mix aus kroatischer und gutbürgerlicher Küche – und zwar auf frisch zubereitete Speisen, wie die neue Küchenchefin des „Alten Brauhauses“ betont: „Aus der Tiefkühltruhe kommen bei mir nur die Pommes frites.“ Außerdem betont sie, dass in ihrem Restaurant auch Vegetarier auf ihre Kosten kommen können. Und eine Kooperation mit der Dorstfelder Bäckerei sorgt für ein respektables Kuchen-Angebot.
Bis Frau Jurcevic die Martener auf ein Eröffnungs-Getränk und Gratis-Häppchen vom Buffet einladen kann, wird allerdings ziemlich sicher noch einige Zeit vergehen. Wenn es denn soweit ist, kann sich die neue Brauhaus-Pächterin allerdings auch eine Einbindung in die örtlichen Aktivitäten wie etwa das Lindenblütenfest in der Meile oder das Sommerfest auf dem Schützenplatz gut vorstellen: Auf diese Weise „nach Corona“ einen zusätzlichen Trumpf im Ärmel zu haben, dürfte vor Ort für Freude sorgen.