München liegt im Südosten. Von Dortmund, wohlgemerkt! Naja – zumindest „mehr oder weniger“: Ist die sportliche Dominanz des Goethe-Gymnasiums in unserer Stadt doch durchaus mit der bayrischen in der Bundesliga vergleichbar. Und hier wie dort motiviert kaum etwas so nachhaltig wie die Aussicht, mit dem großen Favoriten mithalten oder ihn womöglich sogar mal überflügeln zu können. In den meisten Fällen bleibt’s selbstverständlich beim Traum. Wenn allerdings die jährlichen Schul-Stadtmeisterschaften auf dem Programm stehen, wissen sie an der Heinrich-Böll-Gesamtschule seit 2023 um ihre ganz realen Chancen. Gelang den Lütgendortmundern doch im vergangenen Jahr in der WK I (männlich) tatsächlich der große Coup: Doppelsieg vor der Hörder Konkurrenz!
Um ihre Leistung auf die Bahn zu bringen, hatten die beiden Viereteams unter Leitung von Sportlehrerin Laura Hantke zuvor monatelang an Schnelligkeit und Technik gefeilt. Sowie, augenscheinlich, am Kampfgeist: Vereinsläufer sucht man im HBG-Team nämlich vergebens.
Der dritte Platz der männlichen WK II machte im letzten Jahr Medaillensatz und Glück der Lüdo-Truppe perfekt.
Eines wiederum war – siehe Fußball-Bundesliga – schon im Moment des Sieges klar: Die Konkurrenz schläft nicht! Ein Allgemeinplatz, der sich allerdings schon während der Vorläufe bewahrheitete, in denen das Hörder Sportgymnasium in allen Altersklassen seine Zeiten aus dem letzten Jahr noch ein Stückchen drückte. Ziemlich sicher war also, dass auch der HBG-Vierer noch ein Schüppchen würde drauflegen müssen. Am Ende war’s tatsächlich noch knapper als 2023, doch in 47,3 sec rettete man eine halbe Sekunde Vorsprung vor der Konkurrenz ins Ziel und unterbot die eigene Bestmarke deutlich: Titel verteidigt! Einem Doppelsieg machte das Goethe-Gymnasium zwar einen Strich durch die Rechnung, doch auch über „Gold“ und „Bronze“ war die Begeisterung letztlich riesig.
Ein Wermutstropfen in der Bilanz war der kurzfristige Rückzug des Lütgendortmunder WK II-Teams aufgrund von „Personalmangel“, stattdessen aber sprangen diesmal die Mädchen in die Bresche und sorgten mit den Rängen zwei und drei in der Gruppe der Ältesten dafür, dass sich der Medaillenspiegel sogar noch ein klein wenig besser las als vor zwölf Monaten.
Das in der Helmut-Körnig-Halle ersprintete Preisgeld wird, wie schon 2023, komplett in Ausrüstung reinvestiert werden, denn nach dem Wettkampf ist bekanntlich vor dem Wettkampf. Beim nächsten Gipfeltreffen wird es das erfolgreiche Titelquartett dann übrigens in dieser Formation definitiv nicht mehr geben: Diese Karriere findet mit dem Schulabschluss nun mal ihr unausweichliches Ende. „Chefcoach“ Hantke allerdings weiß zufrieden sowohl vom großen Teamgeist als auch vom Verantwortungsgefühl ihrer Truppe zu berichten, denen sehr bewusst zu sein scheint, was sie da im Laufe der knapp zwei Jahre aufgebaut haben – und die daher auch bestrebt sind, die „nächste Generation“ ein wenig mit anzulernen. Damit, im besten Falle, im nächsten Jahr im Ziel der Titel-Hattrick bejubelt werden kann.