Für Gleichgültigkeit lässt diese Zahl eigentlich keinen Raum: Etwa 350 Menschen befinden sich bei der Dortmunder Tafel aktuell im Wartestand. Wobei deren 1. Vorsitzender Dr. Horst Röhr zudem nachdrücklich betont: „Wir haben immer noch einen Aufnahmestopp! Wenn wir den aufheben würden, hätten wir ganz schnell wieder 1000 Adressen auf der Liste.”
Seit dem letzten Freitag im April aber hat die Tafel immerhin eine weitere Karte auf der Hand, konnte doch nach nur dreimonatiger Planungszeit im Ortsteil Lütgendortmund die stadtweit insgesamt zehnte Filiale ihrer Bestimmung übergeben werden. Diese öffnet ihre Türen ab sofort jeweils freitags um 9.00 Uhr in den Räumlichkeiten des kath. Gemeindezentrums an der Limbecker Straße – wobei das Orga-Team der Ehrenamtlichen allerdings Aktive sowohl beider Kirchengemeinden als auch der örtlichen IGLVV umfasst.
Initiiert von Lüdos „Urgesteinen“ Reinhard Sack und Günter Eustrup, kümmert sich die Tafel-Filiale derzeit um 120 Besucher:innen, eine Aufstockung der Kapazitäten auf ist bereits in der Planung. Barrierefreiheit und gut erreichbare Räumlichkeiten, unterstreicht der ehemalige IGLVV-Chef Reinhard Sack, seien sicherlich wesentliche Vorteile des neuen Standorts.
Dr. Horst Röhr wiederum fällt diesbezüglich noch etwas anderes ein: Den schwierigsten Aspekt einer Filialeröffnung stelle eigentlich immer die Akquise der Ehrenamtler dar. Zwölf bis 15 Unterstützer benötige man, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, auf das Doppelte habe man womöglich gehofft. „Bei unserem ersten Treffen“, blickt er zurück, „waren 70 Leute da.“ Dies, resümiert der Tafel-Vorsitzende beeindruckt, sei eigentlich „einmalig“.