Da musste also Corona in den Dorffest-Planungen endlich keine maßgebliche Rolle mehr spielen, und dann das: Unwetterwarnung für den Freitag! Durchziehen sollte die Regenfront nach Meteorologen-Einschätzung allerdings bereits am Nachmittag, und so entschloss sich die IGLVV zu pokern. Eine Rechnung, die aufging: Schon kurz vor dem abendlichen Gastspiel der „Steigerwälder Knutschbär’n“ ließ sich die Sonne blicken und lieferte für den Rummel im Ortskern, mit dem zugleich endlich Lüdos 870. Geburtstag gefeiert werden konnte, beste Voraussetzungen für reichlich Betrieb bis in die späten Abendstunden.
Hier knüpfte der Samstag mit seinem entlang der Limbecker Straße aufgebauten historischen Markt nahtlos an. Schnell nämlich bestätigte sich zur Freude der Veranstalter: Die Lütgendortmunder waren beim ersten Dorffest seit anno 2019 fest entschlossen, das eine oder andere nachzuholen. Während den Erwachsenen ein musikalisches Bühnenprogramm und – dem historischen Rahmen entsprechend – ein bisschen Straßenkunst geboten wurde, waren die Kleinen insbesondere von einem Überraschungsbesuch durch BVB-Biene „Emma“ am Café Blickpunkt hingerissen. Der Stimmung außerdem zuträglich waren, wie schon bei früheren Dorffesten, die Auftritte der holländischen Marching-Band. In diesem Jahr sorgte die Nimweger Formation „Fantatteme“ an allen Ecken und Enden der Veranstaltung für die musikalische Grundversorgung. Und auch der Samstag endete auf Lüdos Marktplatz erst deutlich nach Sonnenuntergang.
Den gelungenen Neustart komplett machte schließlich der große Festumzug am Sonntagnachmittag, wenngleich IGLVV-Chef Reinhard Sack hier anfangs auch seine Enttäuschung nicht verhehlen mochte – gab es doch die eine oder andere Gruppe, die sich entgegen vorher gegebener Zusagen im Startbereich am II. Westfeld nicht blicken ließ. Der „Zug durch die Gemeinde“ selbst allerdings dürfte dann das Orga-Team wieder versöhnt haben, waren die Straßenränder doch mit winkenden Erwachsenen und jubelnden Kindern so dicht gesäumt wie in besten Zeiten – so ausgelassen hatten sie schließlich schon eine ganze Weile nicht mehr feiern dürfen. Und als dann ein paar Stunden später auf der Bühne auch die letzten Akkorde verklungen waren und die Zapfhähne nach oben gedreht wurden, dürfte die Bilanz nicht nur der Veranstalter gelautet haben: Ein wirklich gelungenes Comeback!