Zumindest dieser Schwebezustand ist im Stadtbezirk Lütgendortmund endlich beendet: Seit November letzten Jahres hat Dortmunds Westen nach einer langen Zeit des Provisoriums endlich wieder eine eigene Kinder- und Jugend-Fachreferentin.
Denn nachdem sich Andreas Rey nach 35 Dienstjahren Ende 2018 in den verdienten Ruhestand verabschiedet hatte, liefen die Dinge in Lüdo und Umgebung zunächst nicht unbedingt rund. Leider lief die Suche nach einem Nachfolger*in zunächst nicht erfolgreich, so dass Lütgendortmund bei der Kinder- und Jugendarbeit für ein paar Jahre zu einer Art Zweigstelle anderer Stadtbezirke wurde, deren Fachreferenten sich mit um die Belange im Dortmunder Westen kümmerten.
Seit Ende letzten Jahres aber geht nun alles wieder seinen geregelten Gang. Hinsichtlich der Nachfolge-Regelung verfuhr die Stadtverwaltung dabei ähnlich wie der BVB, und entschied sich für eine „interne Lösung“: Die neue Fachreferentin Manuela Kieß nämlich ist für Jung und Älter vor Ort bereits eine gute Bekannte, leitete sie doch über 30 Jahre die städtische JFS am Lütgendortmunder Markt. Eine gute Woche, gesteht die 60-Jährige ein, musste sie dann auch in sich gehen, nachdem man im April 2020 das Job-Angebot an sie herangetragen hatte: Schließlich lag ihr der direkte Kontakt mit ihren Schützlingen seit jeher sehr am Herzen.
Für den allerdings ist, wie sie inzwischen erleben durfte, auch auf ihrem neuen Posten immer noch reichlich Gelegenheit – trotz oder teilweise sogar wegen Corona. Denn auch wenn auf gemeinsame Unternehmungen in diesen Tagen verzichtet werden muss, ist es doch wichtiger denn je, den Kindern und Jugendlichen Aufmerksamkeit sowie ein offenes Ohr zu schenken. Beispielsweise, indem man telefonisch oder über soziale Netzwerke mit Rat und Trost zur Seite steht. Sogar täglich auf dem Programm stehen die gemeinsam mit den Mitarbeitern der Jugendfreizeitstätten in Lüdo, Bövinghausen bzw. Marten unternommenen Stadtteilspaziergänge.
Insbesondere bei spontanen Begegnungen mit Eltern, Kids und Jugendlichen auf Spielplätzen und bekannten „Hotspots“, erzählt Manuela Kieß, werde einem oftmals warm ums Herz. Hier wirkt die JFS-Truppe dann ein wenig als Kummerkasten, wird über mehr oder weniger angenehme Neuigkeiten informiert und kann seinerseits über aktuelle Planungen wie etwa das Osterferienprogramm berichten. „Und immer noch“, hört man Lüdos Fachreferentin die Freude an, „schaffen wir es, uns dabei gegenseitig Mut zu machen und ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“ Dies sei in der aktuellen strapaziösen Lage für beide Seiten immer wieder ein Lichtblick.
Trotzdem sehnt natürlich auch die gebürtige Badenerin die Rückkehr zur Normalität herbei. Gibt es denn, wenn es dann eines Tages so weit ist, einen besonderen Themenschwerpunkt bzw. ein besonderes „Herzensprojekt“ für sie? Nein, sagt Manuela Kieß: Als JFS-Leiterin habe sie gelernt, dass es schlichtweg das Beste sei, nichts aus dem Blick zu verlieren und sich um alles mit gleicher Sorgfalt zu kümmern. Im besten Falle bald wieder in direktem Kontakt mit den KollegInnen und Schützlingen!