Seit dem Ende des Lockdowns erfreut sich der Begriff „Neustart“ allerorten einer großen Beliebtheit. In Martens Jugendfreizeitstätte allerdings passt er aktuell gleich doppelt. Denn zum einen war es Martens Nachwuchs schließlich monatelang nicht möglich, sich am Wischlinger Weg in größeren Gruppen zu treffen. Und zweitens hat sich hier im Laufe des letzten Jahres auch personell jede Menge getan. Zunächst verabschiedete sich im Juni 2020 die langjährige Einrichtungsleiterin Irmtrud Felten in den wohlverdienten Ruhestand, Anfang des Jahres dann orientierten sich auch ihr „Vize“ Miguel Grosch sowie zwei weitere Beschäftigte beruflich neu.
Seit einigen Wochen nun sind auch am Wischlinger Weg die Spielräume wieder deutlich gewachsen, und schon bald starten darüber hinaus hier wie überall die Kinderferienspiele.
Der Aufgabe, Martens Kindern und Jugendlichen in dieser Phase die Rückkehr in ihre „alte Heimat“ so angenehm wie möglich zu gestalten, widmet sich seit April Fiona Forde. Die neue Leiterin der JFS Marten kennt den Dortmunder Westen wie ihre Westentasche und baute seit 2019 in leitender Funktion den Kinder- und Jugendtreff Bövinghausen mit auf.
In ihrer jetzigen Position sieht sich die 43-Jährige vor allem als „Möglichmacherin“ – umso mehr natürlich in Pandemie-Zeiten. Den Draht zu ihren Gästen hat sie im Nu hergestellt, weiß aber auch, dass so manche Kinder nach der langen Pause und dem fast kompletten Wechsel der „Crew“ ein wenig Zeit benötigen werden, bis sie die JFS wieder zu ihrem regelmäßigen Treffpunkt gemacht haben.
Den Kindern Bewegungsmöglichkeiten zu bieten ist ein Aspekt, auf den die gebürtige Iserlohnerin hier wie auch schon in Bövinghausen besonderen Wert legt. Auch das Installieren einer Mädchengruppe hat sie als Idee auf dem Zettel stehen – ihre Erfahrung zeigt, dass entsprechende Angebote sehr gerne angenommen werden. Vor allem aber geht es momentan darum, aufmerksam wahrzunehmen, was denn gewünscht ist: Möglich machen eben!
Beim am 5. Juli anlaufenden diesjährigen Ferienspaß jedenfalls hat die Martener JFS schon wieder einiges möglich gemacht, und eine Eröffnungsparty mit Theaterstück ebenso geplant wie Ausflüge in den Dortmunder Zoo, den Wischlinger Kletterwald oder zum Superfly: Eine prima Gelegenheit für Leitung, Kinder und Jugendliche, sich besser kennenzulernen und die langen Monate des Stillstandes ein bisschen aus den Köpfen zu bekommen. Die Vorplanung hat es in diesem Jahr zwar trotz sinkender Inzidenzen in sich, doch davor ist Fiona Forde nicht bange.
Wie sie überhaupt weiß, dass für Leitungskräfte Herausforderungen dazu da sind, angenommen zu werden: Beim kürzlichen Wasserrohrbruch in der JFS etwa blieb sie an Ort und Stelle, bis der Schaden komplett beseitigt und alles wieder in Ordnung war. „Naja“, lacht die 43-Jährige, „der Käpt’n bleibt eben immer bis zuletzt auf seinem Schiff!“