Das Leben ist auf den Kopf gestellt in diesen Tagen, nicht zuletzt für die Apotheker. Für Frank Grote, Inhaber zweier Apotheken in Dortmund-Marten, haben sich die Schwerpunkte seiner Tätigkeit bereits jetzt verschoben: „In der nächsten Zukunft wird bei uns mehr noch als die Versorgung mit Medikamenten die Aufgabe im Fokus stehen, die Menschen über die richtigen Vorsichtsmaßnahmen aufzuklären, ihnen aber auch unnötige Angst zu nehmen“, erläutert er.
Letzteres bezieht sich derzeit beispielsweise auf das in der vergangenen Woche durch die Medien geisternde Gerücht, das Medikament Ibuprofen könne den Gesundheitszustand von Corona-Infizierten zusätzlich verschlimmern: Die in diesem Zusammenhang immer wieder als Quelle genannte Uni Wien nämlich hat mittlerweile eindeutig klargestellt, derlei Behauptung nie in die Welt gesetzt zu haben, und auch die WHO distanziert sich jetzt von einer entsprechenden Warnung. Offenbar also eine klassische „Fake News“, und nach Einschätzung des Martener Apothekers vermutlich leider nicht die letzte.
Das „Kerngeschäft“ betreffend, haben die beiden Apotheken auf die aktuelle Lage reagiert, indem sie eine zusätzliche Botenfahrerin eingestellt haben. Auch ältere Kunden können sich also sicher sein, mit den notwendigen Medikamenten versorgt zu werden, ohne sich einer verstärkten Ansteckungsgefahr aussetzen zu müssen.
Vereinzelt kann es zwar in der derzeitigen Situation in der Pharmabranche zu Lieferengpässen kommen, so dass ein gewohntes Standardmedikament für gewisse Zeit nicht zur Verfügung steht. Dies allerdings muss, erläutert Monika Grote, kein Anlass zur Sorge sein: Im Zuge der Corona-Krise haben die Krankenkassen Flexibilität und Entgegenkommen signalisiert, so dass die Apotheken jetzt deutlich freier in ihrer Entscheidung sind, welches von mehreren wirkstoffgleichen Präparaten sie dem Kunden aushändigen. „Auch in dieser angespannteren Phase finden wir da in jedem Falle eine Lösung“, verspricht Monika Grote, und ergänzt: „Eine Garantie, die im Übrigen keine Online-Apotheke geben kann.“