Wie ließe sich Martens Attraktivität steigern? Die relative Nähe des Stadtteils zu Techno-Park und – insbesondere – der TU als Trumpf auszuspielen, ist sicherlich kein schlechter Ansatz.
Ein zu Beginn des Jahres auf der Martener Meile vor Anker gegangenes Projekt könnte hierzu durchaus einen merklichen Beitrag leisten. Gerade angesichts der derzeitigen weitgehenden Home Office-Verpflichtung dürfte es nämlich für Studierende wie Freelancer oder Start-Ups durchaus attraktiv sein, sich im Zentrum Martens einen eigenen, professionell ausgestatteten Online-Arbeitsplatz stundenweise buchen zu können. Eben dies ist nun in den ehemaligen Räumlichkeiten des Fotostudios möglich, in denen die „Quartiershelden“ – ihrerseits ein junges Start-Up-Unternehmen mit Dortmunder Wurzeln – einen sogenannten „Co-Working-Space“ ins Leben gerufen haben: Einen Raum also, der je nach Nutzer auf unterschiedliche Art mit Leben und Inhalt gefüllt werden kann.
Reservierungen erfolgen dabei jeweils für einen Schreibtisch, von denen aktuell aufgrund der geltenden Hygiene-Richtlinien vier zur Verfügung stehen, und können frühestens eine Woche im Voraus vorgenommen werden. In den zurückliegenden Wochen etwa nutzten drei TU-AbsolventInnen, ein Selbstständiger sowie der Mitarbeiter eines größeren Konzerns aus Deutschlands Süden diese Möglichkeit. Zur Nutzung verpflichtet man sich nach vier Probewochen letztlich für drei Monate, pro Monat dürfen sieben „Schichten“ je drei Stunden belegt werden.
Auf diese Weise, dessen ist sich „Quartiersheld“ Andreas Putlitz sicher, ließe sich dafür sorgen, dass das Martener Quartier jungen Start-Ups bekannter und auch interessanter werde. Er und seine Kollegin Sina Mertens waren nach einer Zusammenarbeit mit dem Martener Forum auf den Standort aufmerksam geworden und hatten auf Vermittlung der Dortmunder Wirtschaftsförderung Kontakt zum Vermieter des Ladenlokals knüpfen können. Gekommen sind sie, um zu bleiben – zumindest so lange die Miete bezahlbar bleibt. Daher fiel in einem zweiten Schritt auch jüngst der Entschluss, das angrenzende Ladenlokal (Ex-Fahrschule) gleich dazuzumieten. Hier wird gerade nach Kräften renoviert, nach Fertigstellung sollen die Arbeitsplätze im Unterschied zu nebenan für eine Dauer von mehreren Monaten auch durchgehend buchbar sein.
Eindeutig zum Konzept der Quartiershelden gehört es auch, sich mittelfristig mit dem örtlichen Einzelhandel und der Gastronomie zu vernetzen. Ein Gutscheinheft der lokalen Anbieter etwa, mit dem sich die Aufmerksamkeit für den Stadtteil auch bei Menschen steigern ließe, die zu Marten bislang keinerlei Beziehung haben, hält er für eine erfolgversprechende Idee. Und bei gemeinschaftlichen Aktionen vor der Haustür wie etwa dem jährlichen Lindenblütenfest werde man sich sicher ebenfalls beteiligen. Zunächst einmal gilt es auch hier selbstverständlich, unbeschadet durch die Pandemie zu kommen. So oder so aber dürfte man im Stadtteil gegen neue Impulse für die Martener Meile nichts einzuwenden haben.