Martens Nikolaus ist ja ohnehin schon eine imposante Erscheinung. Am zweiten Adventswochenende anno 2024 hatte er beim Adventsmarkt auf dem Schützenplatz sogar noch Knecht Ruprecht im Schlepp: Riskante Variante! Doch siehe da: Über die letzten Jahre hat der Gehilfe des heiligen Mannes augenscheinlich sowohl an Bekanntheit als auch an Schrecken eingebüßt, der Nachwuchs holte sich bei „Marten im Advent“ seine Stutenkerle jedenfalls fast ausnahmslos mit großer Souveränität ab.
Danach ging’s dann womöglich wieder direkt zu Weihnachtsbäckerei und Bastelstation, die – organisiert vom kath. Familienzentrum und der örtlichen JFS – in den Räumlichkeiten des Schulmuseums Station bezogen hatten. Oder zum Stockbrotbacken, dass draußen am Holzkohlegrill stattfand. Vielleicht ergatterte man ja sogar eine Runde in Martens Fahrgeschäft, der Fahrradrikscha, die immer mal wieder zu kleinen Runden durch den Ort aufbrach. Wobei die Kinder der örtlichen Kneipp-Kita nicht durchgehend Zeit hatten: Die nämlich servierten am Sonntagnachmittag in einer kleinen Bühnenaufführung selbst die „Geschichte vom Nikolaus von Myra“ und schmetterten dabei ganz schön beherzt ins Mikro. Vorweihnachtliche Stimmung verbreitete nicht nur der Auftritt der Kleinen, sondern auch die beiden Chorensembles, die an Samstag (Phoenix Voices) und Sonntag (N’Joy) das Publikum mit abwechslungsreichen Repertoires durchweg zu überzeugen wussten.
Auch Lüdos „singender Polizist“ Markus Kuno präsentierte den Martenern eine Auswahl aus seinem aktuellen Repertoire, und der „singende Adventskalender“ setzte am Sonntag einen sympathischen Schlusspunkt, indem er in den Fokus rückte, was zu Weihnachten insbesondere von Bedeutung ist: die Gemeinsamkeit. Zusammen liefen alle diese Fäden auf der Bühne beim Moderationsduo Sigrid Ristow und Uwe Thielker aus der gleichnamigen Musikschule, die das Publikum zudem auch selbst mit einigen Klassikern versorgten.
„Marten im Advent“ wurde in diesem Jahr insbesondere am Sonntag zum Besuchermagneten. Ein durchgehend „wuseliger“, bestens gefüllter Schützenplatz unterstrich, dass die vornehmlich durch die Pandemie verursachte Durststrecke augenscheinlich durchschritten ist. Der Nikolaus dürfte diesen Termin also bereits felsenfest fürs nächste Jahr vorgemerkt haben – ob mit oder ohne seinen „Kollegen“.