Jeweils einmal im Jahr, zumeist Anfang Mai, bündeln die Lütgendortmunder Vereine und Verbände ihre Kräfte, um den Menschen sich und ihren Stadtteil von der lebens- und liebenswertesten Seite zu präsentieren. Denn was wäre das schließlich für ein Ort, der sich nicht auch von Zeit zu Zeit selbst feiert? Und nachdem den Organisatoren in der Vergangenheit beim Dorffest nicht immer die Sonne lachte, zeigt sich auch Petrus mittlerweile bereits seit Jahren in Geberlaune.
Ob freitags beim Kinderprogramm der Jugendfreizeitstätte, samstags beim Handwerkermarkt oder sonntags während des großen Festumzugs: Ständig wölbte sich ein makellos blauer Himmel über Dortmund-West. Unten am Boden hielten derweil die holländischen Marching-Bands „De Pap(k)lepels“ und „‘t Speult me mekeur“ die Stimmung konstant auf Volksfest-Niveau, und mischten sich bei ihren Auftritten immer wieder mitten unter die Gäste auf der Limbecker Straße und vor der Bühne.
Dort präsentierten sich über die vier Tage nicht nur vier erfahrene Party-Bands dem Publikum, sondern auch etliche örtliche Vereine sowie einige Lütgendortmunder Grundschulen mit beherzten Auftritten. Insbesondere die KG „Kiek es drin“ beeindruckte bei ihrer Version des „Königs der Löwen“ tänzerisch, und durch die fantasievolle Gestaltung ihrer Kostüme.
Dem großen Umzug am darauffolgenden Sonntag drückten die Karnevalisten ebenfalls ihren Stempel auf, und brachten mit der Hilfe ihres Vereinsnachwuchses mal wieder Massen an Kamellen „unters Volk“. Für die erwachsenen Besucher hatte bei sommerlichen Temperaturen ein Frischgezapftes selbstverständlich weitaus größere Anziehungskraft, doch auch für sie war gesorgt. Das Heimatmuseum nämlich, immerhin Braustätte des „Dellwiger Goldes“, hatte eine Zapfanlage auf dem Anhänger installiert und löschte im Vorbeifahren zahlreiche Brände.
Mehr denn je konzentrierte sich die Besucherschar an den Straßenrändern auf Lütgendortmunder Straße und Limbecker Straße. Dort wurden die vielen Wagen und Fußgruppen durchweg mit großem Jubel empfangen. Angesichts der Berge von verteilten Süßigkeiten muss davon ausgegangen werden, dass sämtliche einheimischen Schulkinder in den folgenden Tagen deutlich mehr auf die Waage brachten, aber das war es wert! Denn einmal mehr zeigte sich Lütgendortmund als ein Ort, der zu feiern versteht – seine Gäste, seine Bewohner und sich selbst.