Der Verwaltungsvorstand der Stadt hat sich in seiner Sitzung am 11.05.2021 zum Städtebauförderprogramm (StbFP) 2022 beraten und die Weiterleitung an die politischen Gremien beschlossen. Dies ist der erste Schritt auf dem Weg zur Aufnahme der benannten Stadterneuerungsprojekte in das Städtebauförderprogramm 2022 und zur Beantragung der entsprechenden Fördermittel. Denn die Städtebauförderung des Bundes und der Länder leistet einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung von Städten und Gemeinden und sorgt für die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in den Quartieren vor Ort.
Für die folgenden drei Vorhaben: „Boulevard Kampstraße“, „Stadtumbau Derne“ und „Soziale Stadt Westerfilde & Bodelschwingh“ werden über die Bezirksregierung Arnsberg beim Land Nordrhein-Westfalen Städtebaufördergelder in Höhe von insgesamt rund 9 Millionen Euro beantragt.
Soziale Stadt Westerfilde & Bodelschwingh
Im vergangenen Jahr sind zahlreiche Richtungsentscheidungen für Westerfilde & Bodelschwingh getroffen worden, die große Relevanz für die weitere Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes haben. Das Quartiersmanagement ist neu beauftragt worden und arbeitet seit Anfang 2021 mit zusätzlichem Personal und dem neuen Schwerpunkt „Umsetzung des Innovation City Rollout“.
Mit dem politischen Beschluss zum Konzept „Spielen und Freizeit“ ist für zahlreiche bauliche Maßnahmen im Quartier die verbindliche Grundlage gelegt worden: So z. B. für den „Salz- und Pfeffer-Weg“, der als barrierefreie Fuß- und Radwegverbindung durch den gesamten Stadtteil führt oder die „Spielachse“, von der mit dem Multifunktionsplatz „Im Odemsloh“ und dem Zechenspielplatz, zwei erste Projekte in 2021 realisiert werden.
Die Begrünung durch insgesamt 50 Bäume entlang der Quartiersstraßen „Mosselde“ und „Rohdesdiek“ wurde unter dem Projekttitel „ Grün verbindet – coole Wege für Westerfilde & Bodelschwingh“ soweit qualifiziert, dass zur baulichen Umsetzung eine Städtebauförderung akquiriert werden kann.
Die stark gestiegene Nachfrage nach Mitteln aus dem Hof- und Fassadenprogramm für Einzeleigentümer*innen verdeutlicht, dass die intensive Bewerbung des Programms Wirkung zeigt und die Eigentümer*innen vermehrt in die Modernisierung ihrer Immobilien investieren und somit maßgeblich zur baulichen und optischen Aufwertung des Stadtteils beitragen.
Hinzu kommt, dass im Zentrum des Quartiers bereits zahlreiche Bestände gewerblicher Eigentümer modernisiert worden sind. Um möglichst viele weitere Maßnahmen umzusetzen (wie bei den „Westhausener Höfen“ (Foto)) und dadurch u. a. auch die enge, partnerschaftliche Kooperation mit den Wohnungsunternehmen fortzusetzen und zu stärken, sollen entsprechend weitere Mittel beantragt werden.
Wie Stadterneuerung funktioniert
Stadterneuerung ist ein wirkungsvolles Instrument zur aktiven Gestaltung des Strukturwandels. Dabei spielen der Erhalt und die Schaffung attraktiver Stadtteile und die Revitalisierung der Wohngebiete eine wichtige Rolle. Dies erfolgt häufig über bauliche Verbesserungen im Stadtteil, z. B. die Neugestaltung von Spielplätzen, Sanierung von öffentlichen Sport- und Freizeiteinrichtungen etc. Gleichzeitig sollen die Selbstverantwortung und das Engagement von Bewohner*innen und lokalen Akteur*innen gestärkt werden. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen spielen Städtebaufördermittel eine zentrale Rolle.
An der Finanzierung der Städtebauförderung beteiligen sich Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam. Über die Verteilung der Gelder entscheidet in Nordrhein-Westfalen das Landes-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung: Unter bestimmten Voraussetzungen werden Fördermittel von 70 bis 90 Prozent bereitstellt und so umfangreiche Investitionen in den Quartieren ermöglicht. Die Kommunen haben die restlichen Kosten durch eigene Gelder, den sogenannten Eigenanteil, aus ihrem Haushalt abzudecken. Die Grundlage dieser Finanzierung bildet die Städtebauförderung mit den Förderrichtlinien Stadterneuerung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Beantragung und Verwaltung der Städtebaufördermittel erfolgt in Dortmund für städtische Projekte durch das Amt für Stadterneuerung.